Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/466

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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von dem hohen Scheiderücken des Dahlener-, Zitter- und Dreiherren-Waldes herabkommen, entspringen im südlichsten Theile des Kreises Schleiden. In ihrem Bereiche liegen nur Cronenburg, Berk, Baasen und Dahlem im Regierungsbezirk Aachen.

       Cronenburg, an der Aachen-Mainzer Eifelstraße, mit 50 Häusern und 255 Einw., (9,47 Ml.) von Aachen, ist ein alter Burg-Flecken mit den hochragenden Trümmern der alten Cronenburg, welcher sich einer großen Stadt gleich, auf der Kuppel eines isolirten Bergkegels am linken Kyllufer ausbreitet. Einen freundlichen Anblick gewähren vom Thale aus die zum Theil auf Terrassen angelegten Gärten und Getreidefelder, die den Berg allenthalben umgeben; aber düstern Blickes schauen dem Eintretenden die niedrigen Thore, die schwarzen, hier und da mit Thürmchen versehenen Ringmauern und die altertümlichen Häuser entgegen. Der Ursprung und die älteste Geschichte des Schlosses sowohl als seiner Bewohner ist in Dunkel gehüllt. Im 13. Jahrhundert hatte hier eine Dynastenfamilie ihren Sitz, deren Glieder sich nach dem Schlosse die Dynasten von Cronenburg nannten und noch vor Ende desselben Jahrhunderts im Mannsstamme ausstarben. Adelheid, die Tochter des letzten Dynasten, brachte Cronenburg ihrem Gemahl, Gerlach II. von Dollendorf, zu. Dieser hatte das Unglück, in dem Kriege, den der kölnische Erzbischof Siegfried gegen die Kinder des in Aachen erschlagenen Grafen Wilhelm von Jülich führte, von dem Erzbischof (1278) gefangen zu werden und mußte seine Schlösser Cronenburg und Dollendorf zur Befreiung aus der Gefangenschaft von ihm zu Lehen nehmen.