Die Deutschen Personennamen/003

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Die Deutschen Personennamen
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Eduard Meyer, die Israeliten und ihre Nachbarstämme S.6. Otto Seeck, Untergang der antiken Welt II 372. 403f. 422. III 5f. Die Edda, übers. von Gering S. 202). Auch das kleine, boshafte Rumpelstilzchen im Märchen verliert seine Macht, als man seinen Namen erfahren hat. Will man bei einem Gott Erhörung finden, so darf man keinen seiner Namen auslassen. Die ängstliche Scheu der Betenden in dieser Hinsicht führt zur Polyonymie (Pape, griech. Wörterb., Horaz, carm. saec. 15 und sat. II 6, 20), der Vielnamigkeit, bei Anrufung der Götter. Ebenso erzählt Max Eyth in „Pflug und Schraubstock“, ein Muhammedaner in Ägypten habe zum Schutz gegen alles Böse eine Kapsel getragen, in der auf einem Zettel die 99 Namen Gottes aufgeschrieben waren.

Weil alles Böse, was dem Teufel anhaftet, auch in seinem Namen steckt, vermeidet man es, diesen auszusprechen. Man umgeht ihn, nennt ihn den Gottseibeiuns oder ähnlich. Der Tod heißt Freund Hein (Heinrich). Die Griechen nennen ihre schauerlichen Erinnyen die Eumeniden, die Gütigen, das böse Schwarze Meer Euxinus, das gastliche, der Türke spricht den Namen der Pest nicht aus (Moltke, Briefe 116). Diaz, der Afrika umfährt, nennt das Vorgebirge im Süden cap des Tempêtes, aber der König von Portugal sieht darin eine böse Vorbedeutung und nennt es Kap der guten Hoffnung.

Weil der Name mit dem Wesen eng zusammenhängt, legt der Mönch, wenn er beim Eintritt ins Kloster alles Weltliche hinter sich läßt, auch seinen Namen ab und nimmt einen Mönchsnamen an. Martin Luther trägt im Kloster den Namen Augustin und ebenso der ihm in manchen Stücken nachgebildete Bruder Martin in Goethes Götz. Abraham a Sancta Clara hieß ursprünglich Ulrich Megerle; der schlesische Liederdichter Johann Scheffler nennt sich nach seinem Übertritt zum Katholizismus und seinem Eintritt ins Kloster Angelus (Silesius) nach einem spanischen Mystiker des 16. Jahrhunderts. Ebenso nahmen die Söldner beim Eintritt in ein Heer einen besonderen nom de guerre an. Oft ändern die Juden ihren Namen beim Übertritt zum Christentum. Spener tauft 1681 einen Juden in Frankfurt und nennt ihn Bleibtreu.

Aber auch abgesehen von dem Zusammenhange mit dem Wesen des Menschen ist schon der bloße Klang des Namens bedeutungsvoll, und ein gutes bedeutender Name ist glückverheißend: