Die Deutschen Personennamen/010
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Die Deutschen Personennamen | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [009] |
Nächste Seite>>> [011] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Kaiser und König sich in den bescheidensten Stellungen befinden, oder junge Mädchen Kater, Schluckebier, Entrich heißen, wenn ein Lehrer Schaaf, ein Pastor Bierwagen, eine Waschfrau Göttlich, ein Polizist in Beuthen Überall (Goethe redet in seinen Briefen an Schiller von einem Freund Ubique), der tschechische Abgeordnete, der im November 1912 im Wiener Abgeordnetenhaus 16 Stunden redete, Fresl, ein Arbeiter in Stargard Landrath heißt. In theologischen Schriften kann man von dem „ehrwürdigen Bengel“, einem württembergischen Geistlichen, lesen. Zu Goethes Zeit gab es eine Schauspielerin Petersilie (als Familienname schon 1394 in Köln), Goethe nannte sie Silie. In Berlin gab es bei der Assessorprüfung eine Weile eine Anzahl besonders schlimmer Examinatoren, deren Namen einer der Prüflinge in dem Verse vereinigt hatte: Kommst du glücklich um die Ecken, bleibst du nicht im Kote stecken, fällst du nicht in Tiefenbach, frißt dich doch der Wolf hernach. In ähnlicher Weise können wir uns bei Namen wie Kohlstrunk, Kindervater, von Bierbrauer eines Lächelns nicht erwehren.
Gelegentlich bringen die Zeitungen solche Betrachtungen und stellen aus dem Adressbuch zusammen, wie viel Schlemmer und Bierfreunde es in Berlin gibt.
Eine seltsame Wirkung hat es auch, wenn ein Name der durch