Die Deutschen Personennamen/088
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Platter und Antoni Benetz; die Namen hatte er übersetzt Thomas Platterus und Antonius Venetus. Er sprach: Wer sind die beiden? Da wir aufstanden, rief er: Pfui dich! sind das so zwei räudige Schützen (Schüler, vgl. Abc-Schützen) und haben so hübsche Namen.”
So übersetzen alle Gelehrten, oder solche, die es werden wollen, ihre Namen, wie wir ja auch den Zeitgenossen Karls des Großen Hrabanus Maurus nur unter seinem lateinischen Namen kennen und den Mystiker allemal Thomas a Kempis nennen. Der deutsche Klang der Namen paßt nicht zu dem lateinischen Inhalt ihrer Schriften, er widerstrebt schon auf dem Titel der lateinischen Deklination. In Goethes Götz sagt Liebetraut zu dem Juristen Olearius: „Ihr seid von Frankfurt. Ich bin Wohl da bekannt. Euer Name ist Olearius. Ich kenne so niemanden. ?— Olearius: Mein Vater hieß Ölmann. Nur den Mißstand auf dem Titel meiner lateinischen Schriften zu vermeiden, nennt' ich mich nach dem Beispiel und auf Anraten würdiger Rechtslehrer Olearius. — Lieb.: Ihr tatet wohl, daß ihr euch übersetztet. Ein Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande, es hätt' euch, in eurer Muttersprache auch so gehen können.“ Ebenso heißt Olearius der Verfasser einiger Kirchelieder, der 1684 stirbt, ursprünglich Ölschläger. Namentlich bietet die Zeit des Humanismus und der Reformation zahlreiche Beispiele, am bekanntesten ist Mechanchthon, der ursprünglich Schwarzerd heiß (ein Bruder oben S. 82). Der Name war wohl ursprünglich ein Ortsname (S. 43. 55), etwa Schwarzerden im Regierungsbezirk Koblenz. Den Namen Melanchthon hatte der Gelehrte von seinem Oheim Reuchlin erhalten. Dieser selbst war in seiner Jugend von gelehrten Freunden {{Sperrschrift|Kapnion]] genannt worden, vom griechischen kapnos, Reuchlin der kleine Rauch, obgleich der Name mit dem Rauch des Feuers am wenigsten zu tun hat (S. 31b). Der Freund Luthers Agricola hieß ursprünglich Schnitter (Schneider). Desiderius Erasmus von Rotterdam hieß Gerhard Geerts. Der zweite Name ist Genetiv von Geert, was ebenfalls aus Gerhard zusammengezogen ist, Gerhard kommt von Ger der Speer (S. 29); der Gelehrte leitete den Namen aber von begehren ab und übersetzte seine beiden Namen ins Lateinishce und Griechische (Kleinpaul). Der Philogoe Scalinger schafft diesen lateinischen Namen aus seinem italienischen