Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)/043
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Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901) | |
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Abkürzungen der Ephorien: A. = Annaberg, Au. = Auerbach, B. = Borna, Ch. I. = Chemnitz I., Ch. II. = Chemnitz II., Di. = Dippoldiswalde, Dr. I. = Dresden I., Dr. II. = Dresden II., F. = Freiberg, Gl. = Glauchau, Gr. = Grimma, Gh. = Großenhain, Lg. = Leisnig, Lp. I. = Leipzig I., Lp. II. = Leipzig II., Mg. = Marienberg, Mn. = Meißen, O. = Oschatz, Oe. = Oelsnitz/Vogtl., OL. = Oberlausitz, Pi. = Pirna, Pl. = Plauen, Rg. = Radeberg, Rtz. = Rochlitz, Sch. = Schwarzenberg, St. = Stollberg, W. = Werdau, Z. = Zwickau. |
1556, wo sein Totenregister beginnt, nur die vornehmen Verstorbenen, die Kollatoren, Schösser und Schulmeister, und erst seit 1564 alle Toten.
Wie Zwickau das älteste Totenbuch aufweist, so auch das älteste Trauregister.[1] Es beginnt 1522. Aber während das Totenbuch erst allmählich zu einem alle Sterbefälle umfassenden Totenregister wird, ist das Trauregister gleich von Anfang an ein solches, das den Namen eines Kirchenbuchs verdient. Dieses Trau- oder genauer Aufgebotsbuch seit 1522 ist wie das Totenbuch von 1502 in der Sakristei der Marienkirche in Zwickau noch wohlerhalten aufbewahrt. Es ist ein Quartband in der Starke von etwa 7 cm mit kräftigem, nicht allzuweissem Papier, solid in Holzdecken mit Lederrücken gebunden und mit Messingspangen versehen, nur die Ränder des Papiers sind etwas vergilbt. Es umfasst die Aufgebote der Marien- und der mit ihr verbundenen Katharinenkirche. Auf der Innenseite des Deckels steht genau wie beim Totenbuch der Vermerk: „Dieses Buch ist von Hans Trettwein, Kirchner zu unsrer lieben Frauen, dem Gemeinen Kasten geschenket worden und gut darmit gemeint; Gott geb', dass sie darbei erhalten werden und gemehrt" Die Aufschrift des Buches lautet: „Proclamationes Anno 1522, natalis Christi"; die Einzeichnungen begannen also zu Weihnachten des Jahres. Die Einträge sind zunächst einfachster Art; es werden lediglich die Namen der Eheleute und des Brautvaters oder des ersten Mannes der verwitweten Braut genannt. Der älteste Kirchenbuchseintrag ist folgender: „Balthasar Hechelmüller. Margareta, vidua relicta Caspar Schönborns." Erst vom Jahre 1554 an werden und zwar von anderer Hand die Trauungstage und die Namen der trauenden Geistlichen dazu bemerkt: „Georg Puttner, Ottilie, filia Georg Schwarzs, Mittwoch in Vigilia Ursulae. Wolf Streber, um 9." Vom Jahre 1566 an wird auch der Sonntag, an dem das Aufgebot erfolgte, angeführt.
- ↑ Francke, Aus Zwickaus alten Kirchenbüchern in: Kirchl. Mitteilungen für Zwickau. 1893. Nr. 10.