Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)/071

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Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)
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Ev.-Luth. Pfarren beginnend mit:
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Kirchenbuecher im Koenigreich Sachsen 1901.djvu
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Abkürzungen der Ephorien:
A. = Annaberg, Au. = Auerbach, B. = Borna, Ch. I. = Chemnitz I., Ch. II. = Chemnitz II., Di. = Dippoldiswalde, Dr. I. =  Dresden I., Dr. II. = Dresden II., F.  = Freiberg, Gl. = Glauchau, Gr. =  Grimma, Gh. = Großenhain, Lg. = Leisnig, Lp. I. = Leipzig I., Lp. II. = Leipzig II., Mg. = Marienberg, Mn. = Meißen, O. = Oschatz, Oe. = Oelsnitz/Vogtl., OL. = Oberlausitz, Pi. = Pirna, Pl. = Plauen, Rg. = Radeberg, Rtz. = Rochlitz, Sch. = Schwarzenberg, St. = Stollberg, W. = Werdau, Z. = Zwickau.

Blicke in das Leben der Einzelpersönlichkeiten. Frankenthal und Mülsen St. Michael besitzen solche. Matrikeln beleuchten die Geschichte des geistlichen Standes. Abschriften von Urkunden, wie sie den Turmknöpfen einverleibt wurden, berichten über die Lage der Gemeinden nach allen Seiten hin. Geschriebene Ortschroniken, wie sie manches Pfarrarchiv aufweist, liefern reichen Stoff zur Kenntnis der Vergangenheit. Einzelne Archive bewahren in ihrem Aktenmaterial geschichtliche Dokumente von allgemeinem Interesse. Callenberg besitzt einen lateinischen Ablassbrief von 1323, Eula einen solchen aus dem 15. Jahrhundert, Dohna alte Censitenbücher von 1509-50, Kesselsdorf eine Niederschrift des letzten katholischen Pfarrers, der 1513-42 dort amtierte, Reinersdorf Aufzeichnungen über Georg von Kommerstädt, Wolkenburg biographische Mitteilungen über den ersten evangelischen Pfarrer und dessen Trauschein von 1529, Schönfeld ein Inventarium über das Gewölbe des kursächsischen Hauses in Wittenberg von 1554. Was der Pfarrer von Leutzsch in seinem „Amtstagebuch" 1753-74 über den siebenjährigen Krieg und der Pfarrer Trommler von Rodersdorf in seinem Kriegsdiarium 1756-63 über denselben Gegenstand aufgezeichnet hat, darf Anspruch auf Beachtung des heimischen Historikers machen. Die Erlebnisse des Pfarrers von Grosszschocher in der Zeit von 1806-15 hat Gustav Freytag bereits in seinen Bildern aus der deutschen Vergangenheit verwertet. Von ähnlicher Bedeutung ist der Bericht des Pfarrers von Possendorf über die Schlacht bei Dresden im dortigen Pfarrarchiv. Möchte die Neue sächsische Kirchengalerie diese Schätze erschliessen.

Es erübrigt noch ein Wort über die Kirchenbücher Sachsens, welche nicht der Landeskirche angehören. Die beiden reformierten Gemeinden zu Leipzig und Dresden haben Kirchenbücher seit 1701 bezw. 1764. Bei den römisch-katholischen Kirchenbüchern[1] sind zu unterscheiden,


  1. Sägmüller, Die Kirchenbücher im kath. Deutschl. in: Theol Quartalschr. 1899.[GWR 1]



Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)

  1.  Sägmüller: Die Entstehung und Entwicklung der Kirchenbücher im katholischen Deutschland bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, in: Theologische Quartalschrift (ThQ) 81 (1899), Seite 206–258.