Die Probstei in Wort und Bild/069
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schreiben lassen und zu steter fester Haltung mit unsern allerseits benanntlichen Namen und gewöhnlichen Hausmarkten bekräftigt, auch wohlwissend und freiwillig unterschreiben lassen. So geschehen zu Stackendorff den 20. April 1666.
Nun folgen die Unterschriften sämtlicher Hufner mit beigefügten Hausmarken, sämtlicher Kätner ebenso und der Insten ohne Mark.
Ich enthalte mich aller Bemerkungen hierüber. Nur bitte ich euch, meine guten Probsteier, denen dies zu Gesicht kommt, weiht dem Andenken eurer unglücklichen Vorfahren eine Zähre der Wehmut; erkennt das unschätzbare Glück eines besseren Religionsunterrichts in Kirchen und Schulen, und benutzt es für euch und eure Kinder treu und gewissenhaft. Und solltet ihr euch je zu unzufriedenen Klagen über den Druck der Zeitumstände versucht fühlen, dann denkt an die Gefahren, welche damals Gesundheit, Ehre und Leben eurer Voreltern beständig umschwebten, und traut mit frommem Vertrauen auf Gott, der auch hier Licht aus der Finsternis schuf und alles herrlich hinausführt.
Ich füge nun ein Verzeichnis der hiesigen und der Probsteihagener Prediger seit der Reformation bei, teils um es, da es doch immer ein historisches Interesse hat, der Vergessenheit zu entreißen, teils auch, um durch diese Mitteilung Berichtigung und Erweiterung der zu kurzen Nachrichten zu veranlassen, um welche ich bei dem hohen Interesse, das die Kirchengeschichte des Vaterlandes für mich hat, jeden Kenner derselben angelegentlich bitte.
Hauptprediger in Schönberg.
Peter Stoltenberg von der fernen Wisch, starb 1555, ein geborener Probsteier. Es scheint nur, daß er von der St. Georgs-Kapelle in den Salzenwiesen hierher gekommen sei, und das da liegende Land mit ans Pastorat gebracht habe. Damals war noch kein Diakonus.
Ahasverus Josias von Hatten war 17 Jahre Pastor, starb 1572.
Adam Lames, aus Mecklenburg, ging anderswo hin, (wohin?) nachdem er hier 2 Jahre gelehrt hatte. Er war wahrscheinlich ein Sohn des Klosterpredigers Paul Lanies, und grassierte auch seinen Namen in Leonsius.
Johann Becker, aus Hamburg, ward 1570 Diakonus, 1574 Pastor, und starb 1583.
Johann Lübking sen., aus Westfalen, war 23 Jahre Pastor, und starb 1606 in Winsen.
Eberhard Lübking jun. war auch 23 Jahre Pastor und starb 1629.
Johannes Scheel war 47 Jahre Pastor, nahm 1676 Johann Fischer zum Adjunkt und starb 1677, war in den Hexenprozessen sehr thätig.
Johann Fischer starb 1702, nachdem er 26 Jahre gelehrt hatte.
Johannes Schröder kam von Probsteihagen, starb 1709.
M. Julius war nur 5 Jahre Pastor, starb 1715.
Bernhard Wörger von 1716-1728.
Matthaeus Chemnitz kam von Giekau, wo er 11 Jahre Prediger gewesen war, lehrte hier 36 Jahre, und starb den 6. Oktober 1765. Er hat sich durch ein Vermächtnis von 1000 Mark, von dem die Hälfte der Zinsen jährlich um Michaelis an fünf arme hiesige Witwen verteilt, die andere zur Anschaffung von Schulbüchern für arme Kinder verwandt wird, ein dauerndes Andenken in dieser Gemeinde gestiftet.
August Friedrich Schetelig war 8 Jahre Diakonus, 41 Jahre Pastor, und starb 1806 den 7. September. Er genoß des seltenen Glücks, beinahe ein halbes Jahrhundert Lehrer dieser Gemeinde zu sein, und, ganz nahe daran, sein 50jähriges Amtsjubiläum zu feiern, ward ihm auch sein oft geäußerter inniger Wunsch, sanft und schnell zu sterben, gewährt. Er starb, nachdem er