Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden/003

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden
<<<Vorherige Seite
[002]
Nächste Seite>>>
[004]
Ravensberg-Minden-Rittersitze.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.




— 3 —


      von Minden wollte das durchaus nicht zugeben; daher wirkte er eine kaiserliche Kommission aus, welche zwischen beiden Teilen zu vergleichen suchte. Unter diesen, bei Culemann nicht näher bezeichneten Gütern, ist wohl der Hüffer Zehnte und Mühle zu verstehen, worauf Ernst v. Gehle, Kurts Sohn, zu Hollwinkel 1575 vom Bischof die Belehnnng erhalten. Die Besitzer von Hüffe suchten deshalb diese Stücke wieder an das Gut zu bringen.
      Als der spanische Drost Ernst v. Mulert zu Lingen vom Oberst v. Wriesberg das Gut Hüffe (um 1580) zu erwerben gedachte, hinderte Bischof Hermann solches nach allen Kräften und ließ ihm das Vieh, welches aus die gemeine Weide getrieben war, wegnehmen, worüber man sich beim Domkapitel beschwerte. Der Erzbischof von Bremen und der Herzog Wilhelm v. Jülich nahmen sich sogar der Sache an, was aber nicht half. Franz Verdugo, königl. span Feldmarschall, interzedierte für den v. Mulert und das Domkapitel erließ die triftigsten Vorstellungen an den Bischof. Es entstand darüber ein weitläufiger Prozeß. Ernst v. Mulert zog deshalb mit dem Kauf von Hüffe zurück. 1593 beantragte das Domkapitel, der Bischof möchte sich des Ernst v. Schloen gen. Gehle zu Hollwinkel annehmen gegen den v. Wriesberg, welcher das Haus Hüffe an Wilhelm Philipp v. Cornberg verkaufen wollte. Christoph v. Wriesberg muß in diesem Jahre noch gestorben fein, da 1593 Lukretia Witwe genannt wird. Am 20. Januar 1595 verkauft sie ihr freies, allodiales Erbgut Hüffe in der Grafschaft Ravensberg und den freien Erbhof zu Lübbecke nebst dem auf der Siebenhüffe und einer langverkommenen Mühle daselbst, so bischöflich mindensche Lehne fein, sowie das halbe Amt Bredenbeck und Salzkotten zu Uffeln, die sich Ernst v. Gehle angemaßt hätte, dem Drosten Auburg Philipp Wilhelm v. Cornberg. Die Verkäuferin macht dabei geltend, daß ihr „widriger Vetter“ Ernst v. Gehle zu Hollwinkel an Hüffe keinerlei Ansprüche habe. Hätte sie doch diese Güter von ihrem Vater geerbt und ihr geliebter Ehejunker Obrist Christoph v. Wriesberg die genannten Güter neben ihr besessen und diese dem Ernst v. Mulert, Drost zu Lingen, selig, verkauft.
      Philipp Wilhelm v. Cornberg starb 1616. Hüffe erbte in der Linie seines zweiten Sohnes Moritz Wilhelm, Drost zu Ravensberg (†1663) fort. Dieser hat Hüffe um 1643 neu bauen lassen. Sein und seiner Gemahlin Name, Anne Marie v. Steding, mit der Jahreszahl 1641 stand vor dem Kamin; und an dem Küchenkamin steht. „W. M. v. Cornberg, M. D. Glüvers 1660“. Moritz Wilhelm v. Cornberg war nämlich in zweiter Ehe mit Margarethe Dorothea v. Klüver vermählt. Sein Enkel der Drost zu Petershagen Moritz Alexander v. Cornberg starb 1725 als