Diskussion:Genannt (bei Familiennamen)
"genannt" bei unehelicher Geburt
In Hannover war das in den 1830er-Jahren (wie lange davor oder danach weiß ich nicht) offenbar üblich. In den Standesamtsverzeichnissen sieht man solche Namen für eine gewisse Zeit häufig, dann verschwinden sie. Mein Ururgroßvater wurde 1838 in Hannover unehelich geboren und hieß "Fienemann genannt Theiler" (Fienemann war die Mutter), erst sein Sohn änderte 1900 als zweifacher verheirateter Familienvater den Familiennamen offiziell (Urkunde des Regierungspräsidenten) in "Theiler". Im Alltag hatte sich schon sein Vater, wann immer es ging, nur "Theiler" genannt. Ich hatte bei meinen Recherchen den Eindruck, dass da zeitweise jemand oder eine Institution die Unehelichen auf diese Weise kennzeichnen wollte, und irgendwann ist man wieder davon abgekommen.
"genannt" bei Hofnamen
Liebe Marie-Luise, beim Stichwort "genannt" bin ich auf Ungereimtheiten gestoßen. Vielleicht kannst du mir helfen sie zu klären. in der Rübrik "genannt" bei Hofnamen steht, dass der Hofname mit dem Wort "genannt" angehängt wurde. In dem Buch Geschichte der Bürgermeisterei Rotthausen(von Hermann Tobien, 1910, S. 60) habe ich folgenden Passus gefunden:
"Die Familiennamen gingen durchweg aus den Hofnamen hervor. Erwarb ein Fremder einen Hof, so nannte er sich nach alter westfälischer Sitte fortan nach demselben. Sein eigener Name wurde nur mit einem genannt hinzugefügt. Man beachtete den angeführten Namen aber kaum. Die Einheimischen bedienten sich ausschließlich des ersten Namens. Auf die Hofbesitzer und ihre Nachkommen übertrugen sich jedes Mal die Hof- und Kottennamen, die wieder fast ausschließlich von der Lage des Hofes hergeleitet waren. So lässt sich schwerlich sagen, wie lange schon die Vorfahren der Besitzer geerbter Höfe das Väterliche bewirtschaftet haben."
Von dem Buch liegen mir Auszüge als Fotokopie vor. Die betreffende Seite kann ich gerne als PDF zur Verfügung stellen.
Also, kannst du mir da beim Verständnis helfen, wurden jetzt mit "genannt" die Hofnamen hinten angestellt oder die eigentlichen Nachnamen, oder je nach Lust und Laune?
Gruß Guido Kutasi (kts190@yahoo.de) Guido (Kutasi) 06.03.2009
- Lieber Guido,
- ich habe inhaltlich zu dem fraglichen Artikel nichts beigetragen (siehe hier meine Änderungen) und könnte das auf der Basis meines derzeitigen Wissensstandes auch gar nicht :-) Diese Hofnamengeschichte hat mich bei meinen Forschungen bisher nicht tangiert. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es lokal oder regional unterschiedlich gehandhabt wurde, ob nun der Hofname angehängt wurde oder der ursprüngliche Familienname.
- Ich habe Dein Zitat jetzt einfach mal der anderen Aussage im Artikel gegenübergestellt. Den Diskussionsbeitrag kopiere ich von hier nach dort auf die Diskussionsseite, so bleibt der Zusammenhang besser gewahrt.
- Gruß Marie-Luise (Carl) 08:15, 6. Mär. 2009 (CET)
Anmerkung zum Beispiel des Hofes Böse in Hönninghausen
Die Anmerkung von Eva Holtkamp ist im Text berücksichtigt, die mitgeteilte Erbfolge würde aber den Text sprengen und steht deshalb hier:--chris_e 18:20, 14. Nov. 2009 (CET)
- Der Hof Bönninghausen war von einem Forscher als fiktives Beispiel in einer Mailing-Liste erwähnt worden. Durch ein Missverständnis erschien es in dem GenWiki-Artikel (an dem dieser Forscher nicht beteiligt war) so, als sei die tatsächliche Erbfolge des Hofes dargestellt worden. Nachdem das in Abstimmung zwischne den Beteiligten geklärt wurde, ist das Beispiel des Hofes Böse in Hönninghausen ganz entfernt worden, ebenso die hier mitgeteilte Erbfolge des Hofes.--chris_e 10:50, 13. Feb. 2012 (CET)