Diskussion:Landesarchiv Nordrhein-Westfalen/Abteilung Rheinland/Standort Düsseldorf
Meine Erfahrungen im April 2013
Anfang April 2013 habe ich einen meiner ersten Archiv-Besuche beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf gemacht. Der Grund für den Besuch war private Familienforschung. Die untersuchten Materialien waren ausschließlich digitalisierte Zivilstandsregister aus dem Personenstandsarchiv Rheinland (Brühl).
Insgesamt war mein Eindruck positiv. Sowohl der Besuch (keine vorherige Anmeldung, hilfreiche Mitarbeiter), als auch die Benutzung des Computer-Systems waren unkompliziert. Die Bilder der gescannten Akten sind via Browser (auf Recherche-Zwecke reduziert) erreichbar. Insgesamt ist der Daten-Zugriff sehr schnell. Lediglich bei meinem zweiten Besuch kamen in unregelmäßigen Abständen kurze Aussetzer von ca. vier Sekunden dazu. Auch die Bild-Qualität der Scans erschien mir makellos.
Für meine Zwecke (Zivilstandsregister im Raum Aachen ca. 1800-1830) lief die Recherche etwa folgendermaßen ab: Beim Erst-Besuch gab der Archivsmitarbeiter eine kurze Einführung, wie das System zu benutzen ist. An einem der Computer-Arbeitsplätze wählt man auf der bereits geöffneten Internet-Seite einen Menüpunkt ala "Digitalisierte Bestände Brühl" aus. Auf der neu erscheinenden Seite befindet sich links die Auswahl der Bestände (Kirchenbücher, Zivilstandsregister, Personenstandsregister). Die Zivilstandsregister sind intuitiv via Ortsname (Standesamt) durchsuchbar. Es stehen anscheinend alle digitalisieren Bestände zur Verfügung, die es auch in Brühl gibt. Bei den Personenstandsregistern liegen zur Zeit nur die Bestände aus Köln zur Verfügung. Die Kirchenbücher werden mit anderen Bezeichnungen geführt. Da dies nicht mein Forschungsgebiet war, habe ich nicht weiter versucht das System dahinter zu verstehen. Man wählt also zum Beispiel "Zivilstandsregister", "Landgerichtsbezirk Aachen", "Standesamt Aachen", "Sterbefaelle" und das entsprechende Jahr aus. Die Akten sind teilweise unterteilt in mehrere Bände. In der Regel ist auch ein Band "nv" vorhanden, in dem sich ein Index zu dem ausgewählten Jahr befindet. Dabei sollte man darauf achten, dass die Einträge innerhalb eines Buchstabens meistens nicht sortiert sind. Die eigentlichen Registereinträge sind dann am besten via (geschätzter) Seitenzahl im Eingabefeld (oben) zu finden. Oben rechts befindet sich auch die genaue Bezeichnung des Bandes (z. B.: "Personenstandsarchiv_Rhld/Zivilstandsregister/Landgerichtsbezirk_Aachen/Standesamt_Aachen/Sterbefaelle/Jahr_08/Jahr_08_Bd_02/").
Um die Resultate der Recherche mit nach Hause zu nehmen, bietet das Landesarchiv die Möglichkeit einer Reproduktion an. Siehe dazu: LAV → Informationen für Benutzer → Reproduktionen. Dazu muss man ein Formular ausfüllen, in das die genaue Bezeichnung der Aktenseiten eingetragen wird. Es reicht hierbei wohl die Bandbezeichnung und die Seitennummer anzugeben. Alternativ ist es möglich, die Akten auch via E-Mail zu bestellen und die Reproduktionen nach Hause schicken zu lassen. Jedoch sollte man die Anfrage an schicken, und nicht an . Bei letzterer wurde meine Anfrage nämlich in Brühl bearbeitet, die zur Zeit stark ausgelastet zu sein scheinen. Aus diesem Grund habe ich bisher nur eine Zwischennachricht erhalten, die besagt, dass man sich noch gedulden müsse. Eine E-Mail an die Lesesaal-Adresse (fünf Wochen nach der ersten E-Mail, aber vor der Zwischennachricht) wurde innerhalb von vier Wochen bearbeitet. (Leider hat meine zweite Anfrage an die andere E-Mail-Adresse zu Verwirrung geführt, so dass Brühl zur Zeit noch die Anfrage bearbeiten will.)
Ob ein öffentlich zugängliches WLAN o. ä. vorhanden ist, habe ich nicht erfragt. Es wäre jedoch unter Umständen für Recherche-Zwecke sinnvoll, da die bereitgestellten Computer keinen Zugriff auf externe Internet-Seiten zulassen. (Bitte schreibt, wenn Ihr mehr dazu wisst.)
Zu den Akten, die ich durchsucht habe, ist noch anzumerken, dass bei den ältesten Jahrgängen (1798-1906) der französische Revolutionskalender verwendet wird. Deshalb wäre es sinnvoll sich vor dem Besuch diesen noch einmal anzuschauen bzw. sich die Umrechnung rauszuschreiben. Auch sind einige der ältesten Akten auf Französisch geschrieben. Unter Umständen wäre ein Wörterbuch o. ä. hilfreich. Ich habe mich nicht erkundigt, ob ein solches vor Ort vorhanden ist.
Einen Getränkeautomaten o. ä. konnte ich nicht finden. Aus diesem Grund empfehle ich etwas zu Trinken mitzunehmen (aber dann nicht mit in den Lesesaal nehmen, sondern in den Schrank einschließen). --Swoon 14:57, 19. Jun. 2013 (CEST)