Donauschwaben/Unterlagen

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Genealogische und historische Urkunden

Kirchenbücher

Allgemeines

In den 40-er Jahren wurden durch Dr. Friedhelm Treude und seine Mitarbeiter im Auftrag des damaligen Deutschen Auslandsinstituts Kirchenbücher von Banater Gemeinden Jugoslawiens und Rumäniens mikroverfilmt. Die Filme und teilweise auch Rückvergrößerungen können im heutigen Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart eingesehen werden. Über die Bestände informiert ein von Josef Schmidt vorgelegtes Verzeichnis (eine darauf basierende Liste findet sich unter [1]). Die meisten der verfilmten Banater Kirchenbücher beginnen mit der Gründung eines Ortes (z. B. St. Hubert um 1772) und enden um 1850. Die Matrikel der nahezu ausschließlich römisch-katholischer Pfarreien sind in Tauf-, Heirats- und Sterbematrikel untergliedert.

Die Familiengeschichtliche Bibliothek (FHL) der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Latter Days Saints oder Mormonen) besitzt neben Kopien der genannten Filme auch Filme aus anderen donauschwäbischen Siedlungsgebieten. Um die Filmnummer des zu erforschenden Ortes festzustellen, schaue man im Katalog der Familiengeschichtlichen Bibliothek mittels Computer oder auf Mikrofiche nach.

Es muß bemerkt werden, daß die Ortsfamilienbücher wohl den leichteste Zugang zu den kirchlichen Quellen darstellen.

Im "Locality Search" sucht man z. B. zunächst unter "Hungary", dann unter Banat und schließlich in der alphabetischen Liste den Ortsnamen. Wenn man den Ortsnamen sicher kennt, kann man auch gleich direkt im Locality Search nachschauen. Die Ortsnamen, sowie einige Inhaltsangaben der Filme sind ungarisch, allerdings häufig mit Querverweisen oder Erklärungen auf Deutsch oder Englisch. In einem Index finden sich die Jahresangaben. So beginnen z. B. die Mikrofilme von Johannisfeld 1806, dem Gründungsjahr des Ortes, und enden 1852. Die Matrikel kleinerer Orte befinden sich auf nur einer Filmrolle, die größerer Orte auf zwei und mehr Rollen. Gegen eine geringe Gebühr erhält man sie etwa zwei bis drei Wochen nach Bestellung, um sie in einer der vielen Familiengeschichtlichen Zentren (größere Städte Deutschlands und Europas haben solche s) durchzuarbeiten. Für Neulinge in der Familienforschung gibt es hier freiwillige Helfer, die den Umgang mit den Filmen und einfachen genealogischen Formblättern gerne erklären.

Leider läßt die Qualität und damit die Lesbarkeit der Filme manchmal zu wünschen übrig und immer - natürlich immer - sind sie handgeschrieben. Die Handschrift und deren Deutlichkeit hängt stark vom Bildungsgrad des eintragenden Pfarrers ab. Neben der Tatsache, daß sie eine wunderbare Datenquelle bilden, macht es Spaß, durch die kirchlichen Aufzeichnungen über das Leben in der Gemeinde zu erfahren. Schwierig ist manchmal das Verständnis für die Namen und deren häufig unterschiedliche Schreibweise.

Die Eintragungen wurden durchweg in deutscher Kurrentschrift vorgenommen. Die Zeit der Magyarisierung wirkte sich auch auf die Matrikel aus; man schrieb z. B. statt Johann: Janos, und die Familiennamen wurden, wie in Ungarn üblich, an erster Stelle genannt.

Einige Taufmatrikel verzeichnen die Mütter mit ihrem Mädchennamen, was sehr wertvoll ist, und manchmal enttäuschenderweise nur mit dem Vornamen und dem Zusatz "uxor=Ehefrau". Große Aufmerksamkeit sollte auf die Taufpaten und Trauzeugen gerichtet werden: nicht nur daß sie Verwandte sein könnten, sie geben auch Hinweise auf die Schreibweise von Namen, wenn andere Einträge nicht lesbar sind. In einigen Matrikeln finden sich Adressen, allerdings nicht als Straßennamen, Postleitzahlen o. ä., sondern lediglich als Hausnummern (z. B. Haus Nr. 73).

In der Regel gelingt es durch Befragung von Verwandten, die Zeit zwischen 1900 und heute zu erforschen. Am schwierigsten zugänglich sind Quellen für die Jahre 1850-1900. Die genannten Kirchenbücher decken dann die Zeit von der Besiedelung bzw. Gründung eines Ortes bis etwa 1850 ab.

Über weitere Informationen zum Stand der Mikroverfilmungen siehe FEEFHS web site.

Ungarn

In Ungarn zeigt man sich in letzter Zeit bezüglich der Quellen sehr viel zugänglicher. Die Kirchenbücher wurden jüngst in Ungarn verfilmt und sind etwa bis Mitte des 19. Jahrhunderts über die Familiengeschichtliche Bibliothek (FHL) der Mormonen fast immer erhältlich. Daneben verkaufen mehrere Archive einen Online-Zugriff auf die Kirchenbücher, siehe Ungarn/Kirchenbücher.

Rumänien

Die Kirchenbücher des rumänischen Banats werden in einem staatlichen Archiv in Temeschburg aufbewahrt. Vertreter sowohl der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als auch des AKdFF sind diesbezüglich mehrfach und leider ohne Erfolg an die rumänische Regierung herangetreten. Verhandlungen werden derzeit mit der neuen rumänische Regierung geführt, aber bisher ebenfalls ohne Ergebnis. Es bleibt zu hoffen, daß es bald doch noch gelingt, die Generationenlücke zu füllen.

CDs bzw. DVDs mit Digitalisaten einiger Kirchenbücher können auf zichydorfonline.org erworben werden.

Ehem. Jugoslawien

Die frühesten Kirchenbücher wurden per Gesetz 1772 durch Österreich-Ungarn eingeführt. Im ehemaligen Jugoslawien wurden alle kirchlichen Unterlagen für die Zeit vor 1900 den Kirchen weggenommen und in staatlichen Archiven verbracht. Kirchliche Unterlagen für die Zeit 1900-1946 befinden sich in den Gemeindearchiven. Seit 1946 dürfen die Kirchen wieder ihre Unterlagen selbst aufbewahren. Als Folge des Krieges besteht in Kroatien, Bosnien und Jugoslawien eine momentane Unzugänglichkeit der Quellen, wiewohl vor dem Krieg eine Forschung sehr gehemmt wurde.

Zwischen 1825-1920 wurden in allen Orten des Erzbistums Kalocsa sogenannte Zweitschriften der Taufen, Heiraten und Sterbefälle angefertigt. Diese befinden sich nun im erzbischöflichen Archiv in Kalocsa. Im Vertrag von Trianon 1920 kamen zahlreiche donauschwäbische Orte Alt-Ungarns zu Jugoslawien. Da im kommunistischen Jugoslawien bzw. im heutigen der Zugang zu den Kirchenbüchern der Batschka, des Banats und Syrmiens praktisch unmöglich war bzw. ist, kann man auf jene in Kalocsa zurückgreifen. Siehe unter: bischöfliche Archive.

Die Kirchenbücher für die Zeit nach 1920 werden im Erzbistum Subotica aufbewahrt.

Günzburg

In Günzburg finden sich eine Reihe von Hochzeiten von Kolonisten, die sich vor Abreise noch verehelichten, so z.B. auf dieser Seite in Matricula.

Zivilstandsregister

Ehem. Jugoslavien

Am 1. September 1895 wurden in Serbien per Gesetz Zivilstandsregister eingerichtet; die Unterlagen für die Wojwodina befinden sich im Historischen Archiv von Neusatz (Istorijski Arhiv Novi Sad). Für mehr Information siehe staatliche Archive.

Andere Urkunden

Zensus

Ungarische Urbarialtabellen von 1768

Viele Familien siedelten sich in Ungarn bereits lange vor der Besiedelung des Banats im Schildgebirge (südwestliche ungarische Mittelgebirge) an. Diese nordungarische südlich der Donau gelegene Hügellandschaft, in Ungarn als Gerecse und Vértes bekannt, hat als Zentrum Tatabanya. Ansiedler dieser Region können in den ungarischen Urbarialtabellen aus dem Jahre 1768 gefunden werden. Eine Suche kann sehr schnell durchgeführt werden, da die deutschen Ortsbezeichnungen gut definiert sind. Einige der Siedler wanderten später ins Banat.

Es gibt viele deutsche Ortschaften in einigen Komitaten. Die Mikrofilme können in der FHL unter Hungary - Taxation, Urberi Tabellak gefunden werden: Eintrag 668800 im FamilySearch-Katalog - Nachfolgend als Beispiel ein paar FHL-Filmnummern: 1529753, 1529754, 1529755.

Unter https://archives.hungaricana.hu/en/urberi/ kann man ebenfalls Fotos aus einigen (?) Orten einsehen.

Ungarische Steuererhebung von 1828

1857 und 1869

siehe https://dvhh.org/genealogy/2.files/census.htm#1869-Census

1891 Taxable Census of Hungary

Handwerker und Ladenbesitzer inklusive Nachnamen, siehe Radixindex

Auswanderung und Einwanderung

Ansiedlerakten 1686-1855

In der Familiengeschichtlichen Bibliothek (FHL) finden sich mikroverfilmte Ansiedlerakten aus den Jahren 1686-1855. Sie beinhalten Unterlagen über Einwanderer aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Böhmen und Mähre n in das Banat und andere ungarische Gebiete im 17.-19. Jahrhundert. Die insgesamt etwa 35 Filmrollen sind nach der deutschen geographischen Bezeichnung geordnet, und dann nach Familiennamen unter Voranstellung der Filmnummern (siehe Eintrag 173251 im FamilySearch-Katalog):

1. nach Ungarn (ins Banat, Neu-Arad (1743 - 1823)
   1326419 Familiennamen AMOR - MARTIN
   1326420 Familiennamen MARTIN - ZWOLFER
2. Nachträge: (nach Hatzfeld)
   1326420 Familiennamen A - Z
3. von Günzburg nach Ungarn
   1326448 Familiennamen AMTMANNSBACHER - ZOLL
4. von Ulm nach Ungarn
   1326448 Familiennamen ABTIN - WAGNER
   1326449 Familiennamen WAGNER - ZWICKH
5. Gemischte Länder (1768 - 1771)
   1326449 Familiennamen ADELSBERGER - ZWONARZ
6. von Elsass nach Ungarn
   1326449 Familiennamen BLADLEI - HEIS
   1326450-item 1 Familiennamen HEIS - ZUMWALD
7. nach Ungarn (Batschka-Banat) (1686 - 1830)
   1326485-item 2 Familiennamen BOBI - CZERNETZ
   1326486 Familiennamen DAAN - FETTIG
   1326487 Familiennamen FETZ - GRATZL
   1326488 Familiennamen GRAU - HEPPEL
   1326489 Familiennamen HEPPERGER - JUTZ
   1326490 Familiennamen KAA - KUTIE
   1326491 Familiennamen KUTIE - MAYER
   1326492 Familiennamen MAYER - NIRZ
   1326493 Familiennamen NIRZ - PYVER
   1326494 Familiennamen QUABERT - SEKUL
   1326495 Familiennamen SEL -SCHNEIDER
   1326496 Familiennamen SCHNEIDER - THAM
   1326497 Familiennamen THAM - WEISS
   1326498 Familiennamen WEISS - WEZLRAINER
   1326499 Familiennamen WIEBEL - ZYPRIAN
8. nach Ungarn (Banat, Siebenbürgen und andere Orte)
   1326499 Familiennamen AARON - BECK
   1326500 Familiennamen BECK - BRAUMETZER
   1327501 Familiennamen BRAUN - BUND
   (D - J fehlen)
   1327501 Familiennamen KAA - KEMSENY [auch "C"]
   1327502 Familiennamen KENDEL - KORBL [auch "Ch"]
   L - Z fehlen
9. Banater Akten 

Budapester Listen

Im Staatsarchiv Budapest werden teilweise mit den Wiener Listen identische Abfertigungslisten von durch Wien nach Ungarn gewanderten Kolonisten aus den Jahren 1784-86 aufbewahrt. Abschriften davon sind in den Quellen zur deutschen Siedlungsgeschichte in Südosteuropa auf den Seiten 216 bis 298 unter dem Titel Conscriptio neoadvenarum colonorum in inclyto regno Hungariae incolatum petentium (Ungarisches Reichsarchiv, ungarische Hofkanzlei, 6267 auf 1784) zu finden.

Kartei des Auslandsinstituts

In den 30-er Jahren vom Deutschen Auslandsinstitut erstellte Karteien sind auf zahlreichen Mikrofilmen in den Familienhistorischen Zentren (FHC) der Mormonen einsehbar. Ähnliche Karteien können vom Österreichischen Staatsarchiv, Finanz und Hofkammer, in Wien erhalten werden. Nachfolgend einige Beispiele mit Titel und Filmnummer:

  1. Ansiedlerorte Batschka-Ungarn circa 1686-1830: Films 1326491, 1326493
  2. Emigrants to Hungary: 1750-1945: Films 1552795
  3. German Emigrants to Hungary and Russia: 1755-1805: Films 1340060, 1340061
  4. Kartei der Auswanderer in den Ostgebieten: 1750-1943: Films 539248

Indexkartei des Österreichischen Staatsarchivs

Eine ähliche Kartei findet sich im Österreichischen Staatsarchiv Wien, Finanz- und Hofkammerarchiv.

Banater Akten

Einwanderungszentralstelle (EWZ) Anträge

records of ethnic Germans applying for German citizenship during the period 1939-45.

Notariatsbestände

Grundbücher

Militärstandesunterlagen

There are well over 10,000 rolls of microfilm on Austrian military records available from the FHL. Austrian regiments were recruited in areas different from that in which they were stationed. You must first determine what regiment recruited in the area where your ancestor was from. The recruitment index for the imperial Austrian army has been published in Dislokations-Verzeichnis des k. u k. Heeres und der k. u k. Marine, 1649-1914 by Kasperkowitz (1969). Some of the kinds of records available from Salt Lake are

  • Military church records: 551 rolls of film.
  • Muster rolls and formation tables: 5104 rolls
  • Background and formation lists: 2884 rolls
  • Service records: 3408 rolls

Bitte siehe Österreichisches Staatsarchiv

Steuerbücher

Andere

Ahnenstammkartei des deutschen Volkes

Mehr darüber auf der eigenen Web-Seite. Die Kartei ist in der Deutsche Zentralstelle für Genealogie, sowie in der Familiengeschichtlichen Bibliothek (FHL) der Mormonen vorhanden.