Epitaphien in Nördlingen 1914/15
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Epitaphien in Nördlingen 1914 | |
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zur Rechten die Gerechtigkeit mit dem Hardesheimischen Wappenschild, zur Linken die Zärtlichkeit. Eine runde Tafel enthält das Röttingerische Wappen in Bildhauerarbeit, um welches das Symbol des D. Röttinger: In silentio et spe herumgeschrieben ist. Neben dem Wappen steht ebenfalls in Bildhauerarbeit rechts die Unschuld, links der Glaube. Die besonders eingefaßte Denktafel enthält eine lateinische Inschrift, zu deutsch: "Im Jahr 1608 den 12. Mai ist fromm und ruhig in Christo eingeschlafen der edle und fürnehme Mann Dr. Sebastian Röttinger, beider Rechte Doktor, der freien Stadt Nördlingen 43jähriger und nicht minder der schwäbischen und fränkischen Ritterschaft treueifriger Konsulent. Seine Seele ruhe in Frieden. Im Jahr 1590 den 3. April ist fromm in Christo eingeschlafen die edle und tugendhafte Frau Ursula Schertlin, geborne Steckin von Cannstatt. Ihre Seele lebe in Frieden. Im Jahr 1617 den 26. April ist fromm in Christo verschieden die edle und vortreffliche Frau Maria Röttingerin, eine geborne Hardesheim. Ihre Seele ruhe in Frieden." Unter dem Gemälde des untern Portals ist in einer eingefaßten Familientafel rechts Herr D. Röttinger mit 4 Söhnen, deren drei als verstorben mit + bezeichnet sind; links ist vorne seine erste Frau mit dem Steckischen Wappen, hinter ihr die zweite Frau mit einem als verstorben bezeichneten Mädchen und dem Hardesheimischen Wappen. Der Beschreibung dieses Epitaphiums fügt Beyschlag S. 160 an: "Schade, daß Dr. Röttinger mit seinem Dr. Wolfgang Graf in die auf Anraten Dr. Tradels von Augsburg im May 1590 angefangene Verbrennung der Hexen einstimmte, wodurch in dem kurzen Zeitraum, laut der Chroniken, vier und dreißig Weiber nebst einem Manne hingerichtet wuden, die man durch wiederholte Tortur zum Geständnis nie begangener Verbrechen gebracht hatte. Nur eine Influenza von besonderer Art, die um jene Zeiten fast ganz Deutschland mit Hexenverfolgungen angesteckt hatte, mag den sonst so geschickten Dr. Röttinger entschuldigen, daß auch er seine Hände mit dem Blute so vieler Unschuldigen besudelte.") 58. Epitaph von braunem Holz, Portal mit korinthischen Säulen, zwischen denen ein Gemälde von Georg Marcell Haak angebracht ist, das Mosen vor dem brennenden Busch darstellt. Das Epitaph enthält das Brustbild des Bürgermeisters Weng, das zur Rechten von der Liebe und zur Linken von der Hoffnung gehalten wird. Inschrift: Anno 1695 den 20. January ist selig in Christo entschlaffen der Weyland