Fahrland/ Pfarrer
Die Pfarrer von Fahrland
- 1540 - 1558 Johann von Stechow
- 1558 - 1593 Martin Conradi
- 1593 - 1614 Martin Schnell
- 1614 - 1619 Valentin Lehmann
- 1619 - 1626 Joachim Stegemann,
dann Pfarrer an der Peterskirche in Danzig, danach in Rakow wo er bis 1631 Rektor war. Dann ging er nach Klausenburg als Geistlicher, wo er zwei Jahre später starb.
- 1628 - 1639 M. Peter Rauffenacker
- 1640 - 1682 Siegismund Neumeister
- 1682 - 1701 Johann Haube
1664 – 1682 Pfarrer in Wansdorf/ bei Nauen
- 1702 - 1704 Johann Adam Rost
- 1704 - 1717 Poppo Sebastian Wöllner
1717 – 1737 Wusterhausen, 1. Pfarrstelle ( Oberpfarrer, Superintendent
- 1718 - 1734 Balthasar Lüderwald
sein Sohn, Johann Balthasar, wurde am 27.09.1722 in Fahrland geboren, später war er Superintendent in Vorsfeld. Der Sohn starb am 25.08.1796 in Potsdam
- 1735 - 1750 Christian Günther
- 1751 - 1773 Bernard Daniel Schmidt
Sohn Friedrich Wilhelm August Schmidt, genannt Schmidt von Werneuchen, wurde am 23. März 1764 in dem reizend gelegenen Dorfe Fahrland bei Potsdam geboren.
- 1774 - 1793 Johann Andreas Moritz
(Selbstbiographie) Ich wurde zu Magdeburg den 27. Mai 1721 geboren. Mein Vater war Bürger und Schneidermeister daselbst. Im sechsten Jahre ward ich eine vaterlose Waise. Bis 1736 war ich ins Gymnasium der Altstadt gegangen und saß in Quarta. Mein Bruder, damals Student in Halle und Mentor des jungen Frilinghausen« (er schreibt so; wahrscheinlich Freylinghausen), »brachte mich ins hallische Waisenhaus, wovon Pastor Frilinghausen Condirektor war, und zwar unter die Waisenkinder. Es war auf Ostern. Gesund und frisch kam ich nach Halle, bekam aber gleich im ersten Jahre eine Augenentzündung und schleppte mich damit die sechseinhalb Jahre, in welchen ich alle Klassen der Lateinischen Schule bis Selecta, worin ich ein Jahr saß, durchlief. Auf Michaelis 1742 ging ich, einundzwanzig Jahr alt, auf die Universität zu Halle, und verlassen von allem Beistand, stümperte ich mich zwei Jahre durch. Ich informierte des Tisches wegen auf dem Waisenhause. 1744 ging ich in Condition nach Siegen zu dem Baron von Horst, Chefpräsidenten der Grafschaft Siegen und Teklenburg. Sein dritter Sohn war mein Eleve. Der Vater war cholerisch, sehr scharf in der Kinderzucht; die Mutter war das Gegenteil. Sie verzärtelte den Sohn bis zum Tollwerden. Auch fand ich eine französische Mamsell vor, dies Kreuz aller Hofmeister. 1747 ging ich nach Halle zurück in dem frommen Vorsatz, mich den Anstalten zu widmen. Allein es war alles verändert, und nach längerem Aufenthalt in Berlin nahm ich auf Ostern 1749 in Uetz eine Stelle als Hofmeister bei dem Junker von Hacke an. Nach sechseinhalb Jahren brachte ich meinen Eleven aufs Ritterkollegium und war willens, mich abermals nach Berlin zu wenden, als mir die Pfarre zu Geltow durch den Herrn Inspektor Lieberkühn angetragen wurde. ›Sie ist freilich schlecht, aber doch besser für Sie als wieder eine Condition.‹ Auf Michaelis 1756 bezog ich die Pfarre Geltow, verpachtete die Ackerwirtschaft und behielt den Garten und Weinberg zu meiner Beschäftigung. 1759 heiratete ich meine selige Frau, damals Witwe des Bürgermeisters Pauli in Werder, mit welcher ich drei Töchter gezeuget habe. Als ich auf die Pfarre Geltow examiniert und ordinieret wurde, war der Herr von Danckelmann Chef des Consistorii. Als wir, es war außer mir noch ein Examinandus, abtraten, sagte er zu den geistlichen Herren: ›Der Moritz hat gut geantwortet und spricht gut Latein. Er ist Schulmann, erwiderte Rat Hecker, schade, daß Geltow eine so schlechte Pfarre ist. Mit 1756 begann der lange Krieg, und seine sieben Jahre haben mich wie sieben magere Kühe ganz aufgefressen. Ich hatte verpachtet, empfing bar 200 Taler, und der Preis aller Lebensmittel stieg ungeheuer im Preise; ich lebte recht dürftig. Nach Ende des Krieges bat ich das Consistorium um eine bessere Stelle. Ich wurde angewiesen, mich wieder zu melden; aber in dem Winkel Geltow erfuhr ich nichts oder erfuhr es zu spät. Erst 1773 ward ich wieder rege. Der Prediger Schmidt in Fahrland war tödlich krank, die Pfarre in großem Ruf, und meine Freunde lagen mich an, noch diesen Versuch zu tun. Den 2. Dezember 1773 starb Herr Schmidt. Schon am andern Tag bekam ich einen Expressen, schleunig nach Potsdam zu kommen, und schon am 4. Dezember wurde die entsprechende Petition dem Könige vorgelegt und mit den gewöhnlichen Formalitäten bewilligt. Das Consistorium akzeptierte die königliche Ordre ohne Widerrede, und der Geheimrat Lamprecht erklärte öffentlich, daß ich die Pfarre verdiene, worauf in der Session vom 9. Dezember die Gastpredigt dekretiert und dem Inspektor Befehl zugeschickt wurde, dieselbe abzuhalten. Soweit war alles gut; aber bald darauf veränderte sich mein Horizont; die Menschen verkehrten meine Freude in Traurigkeit. In Fahrland entstand Unruhe aus Kabale. Die Bauern sagten: ›Wie lange werden wir den Mann haben, er ist ja schon alt, er ist ja nicht des Herfahrens wert.‹ – Dies war eigentlich nur der Widerhall der Intrigue, die im Pfarrhause geschmiedet ward und deren Bolzen der Küster Kaplitz verschoß. Woltersdorf, Pastor zu Kartzow und Priort, saß auch in diesem Rat und schickte sich recht gut dazu. Der Plan war, den Kandidaten Korthym zur Pfarre zu verhelfen, welcher dann aus Dankbarkeit heiraten sollte. Hier war also eine große Klerisei interessiert: erst die Witwe, dann deren Schwester, die Predigerin in Döberitz, und der Küster, der von meinem Vorgänger zum Kantor präkonisiert worden war, indem er nach abgelegter Singeprobe kurzweg zur Gemeinde sagte: ›Seht hier euren Kantor!‹ Küster Kaplitz kam nach Geltow herüber, horchte meinen Küster aus, und da er hörte, daß ich die Schule fleißig besuche, fürchtete er sich und dachte mit dem jungen Korthym besser fertig zu werden. Auch meine Armut ward bei diesen Gesprächen nicht vergessen. Nach langem Zögern wurde endlich die Gastpredigt auf den 6. Februar 1774 angesetzt. Ich ging nach Worms, wie Luther. Keine lebendige Seele war, der ich mich anvertrauen konnte. Aber so viel achtete ich mich doch, daß ich dem Inspektor (Superintendent), dem Günstling des Pfarrhauses, in der Sakristei freimütig heraussagte: ›Wenn die Bauern mich zu pöbelhaft behandeln, so entsage ich der Pfarre, und Sie können es auf mein Wort mit ins Protokoll setzen.‹ Die Kirche war außerordentlich voll Menschen, für mich, gegen Geltow gerechnet, etwas Neues. Aber ich redete ohne Stottern und ohne Konzept. Ich handelte von der Kraft des göttlichen Worts, zur Besserung und Beruhigung des Menschen. Alle Honoratiores waren mit der Predigt zufrieden; die Einwürfe der Bauern beschränkten sich darauf: ›ich sei schon alt, und man hätte mich hinten bei den Fischern nicht hören können‹ Das Consistorium erteilte mir nichtsdestoweniger die Vocation. Gegen Abend fuhr ich mit dem Herrn Inspektor bis an die Nedlitzer Fähre zurück. Merkwürdig war und ist mir noch sein Sentiment über meine Predigt. ›Sie lieben‹, sagte er, ›den dogmatischen Vortrag. Ihr Vorfahr (Pastor Schmidt) redete gern in Gleichnissen und Bildern; er würde das Gleichnis vom Samen durch die ganze Predigt durchgeführt haben.‹ Ich antwortete: ›Nach meinem Begriff sind die Gleichnisse nur Erläuterung des Lehrsatzes, dieser aber ist die Hauptsache, also auch das Hauptaugenmerk des Lehrers. Er soll unterrichten. Ich liebe den ernsthaften Ton und den moralischen Gehalt. Den Teufel laß ich an seinen Ketten liegen; Rechtschaffenheit des Herzens, Unschuld des Lebens sind meine Hauptsache.‹ Ich erhielt danach meine Vocation. Im September aber verfiel ich in eine schwere Krankheit, welche mich dem Tode so nahe brachte, daß man mich oft für tot hielt. Zweimal während dieser Zeit war meine Pfarre bereits vergeben. Der Grund meiner Krankheit war der große Verdruß, den ich während des Vakanzjahres durch die schwarze Kabale in Fahrland auszustehen hatte. Dann kamen, wenn nicht glückliche, so doch ruhigere Jahre.«
- 1793 - 1804 Johann Daniel Uhlmann
1804 – 1807 Potsdam, Pfingstkirche, 2. Pfarrstelle
- 1805 - 1832 Simon Nathanael Schlegel
- 1833 - 1841 Christian Friedrich* Berend
1818 – 1832 Pfarrer in Groß – Warnow bei Wittenberge
- 1841 - 1856 August Julius* Ferdinand Scheringer
1832 – 1842 Pfarrer in Döberitz
- 1856 - 1869 Ernst Adolf Stobwasser
1848 – 1846 Nowawes, Friedrichskirche, 1869 – 1871 Berlin-Pankow, 1. Pfarrstelle
- 1869 - 1891 Friedrich* Heinrich Meyeringh
- 1893 - 1896 Karl Ludwig Rudolf* Theodor Böckler
- 1897 - 1926 Georg* Oswald Gotthilf Scholtz
- 1927 - Karl* Friedrich Wilhelm Catenhusen
1917 – 1927 Pfarrer in Trebbus bei Doberlug - Sonnenwalde
- - 1996 Herwig Schworm
- 1997 - 1998 Vakanz
- 1999 - 2009 Gesine Bertheau
- seit 2010 Jens Greulich