Neuhof-Lasdehnen

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Wappen von Lasdehnen

Neuhof - Lasdehnen

Gut Altbaum bei Lasdehnen
Kreis Pillkallen, O s t p r e u ß e n
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Straße nach Neuhof-Lasdehnen


Hierarchie


Kartenausschnitt der Gemeinde Altbaum, Kreis Schloßberg, Ostpreußen
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Höfe: 1 = Borbstädt, 2 = Pakulat, 3 = Lenuweit, 4 = Nienhüser, 5 = Segendorf, 6 = Böttcher, 7 = Grigat,
8 = Krusat, 9 = Knoks, 10 = Schlöder

Einleitung

Altbaum, Kreis Schloßberg, Ostpreußen

Am 30.09.1928 erfolgte der Zusammenschluss des Gutsbezirks Neuhof-Lasdehnen[1] und der Landgemeinden Nickelstanaten[1] und Ußeßuppen (Uszeszuppen)[1] zur neuen Landgemeinde Neuhof-Lasdehnen[1].
Siehe hierzu auch den Kartenausschnitt Gut Neuhof-Lasdehnen, Nickelstanaten und Uszesuppen, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, vor dem Zusammenschluss der Gemeinden am 30.09.1928.

Am 03.06.1938 wurde die Gemeinde Neuhof-Lasdehen in Altbaum[2] umbenannt.

Allgemeine Informationen

Altbaum lag ca. 21 km nördlich von der Kreisstadt Schloßberg entfernt.
Die Gemeinde hatte in West-Ost-Richtung eine Ausdehnung von ca. 4,5 km und die
Grundstücke lagen mitten in ihren Gemarkungen. Die Gemeindefläche betrug 514 ha.
Bevorzugt wurde Getreide angebaut und Viehzucht betrieben.

Einwohner der Gemeinde aus Adressbüchern von 1930 und 1937

Datum Einwohner
01.12.1905
54[3]
01.12.1910
40[4]
1939
106[5]

Die Kinder besuchten die Schulen in Haselberg.
Die nächste Postdienststelle war in Haselberg.
Es gab keine Kraftpostlinie. Die Postzustellung erfolgte durch Briefträger.
Der nächste Kleinbahnanschluss war in Haselberg.
Die Gemeinde hatte weder Gas, Elektrizität noch Wasserversorgung.

Die Szeszuppe bei Neuhof-Lasdehnen

Über das Gutshaus Borbstädt in Altbaum schrieb Herbert Sebeikat:

Das Gutshaus Borbstädt wurde ca. 1772 erbaut. Das Gut hatte einen schönen großen Park, der zur Wiese hinunterführte, die am Ostfluss (Scheschuppe) lag.
Im Park stand eine Baumgruppe von riesigen alten Linden, deren Kronen von Lasdehnen aus sichtbar waren. Es gab auch eine alte Eiche, deren Stamm so dick war, dass fünf Männer dazu nötig waren, ihn zu umspannen. Auf dem Viehstall gab es ein Storchennest, das jedes Jahr bezogen und von 3 - 4 jungen Störchen besetzt war. Oft gab es im Frühjahr heftige Storchenkämpfe.
Mitten auf der großen Viehweide stand eine sehr alte Eiche, deren Krone der Sitz von Geistern gewesen sein soll. Immer wenn dem Gut ein Unglück drohte, sollen sich diese Geister gemeldet haben.
Die Sagen und Geschichten, die aus der Vorzeit erzählt wurden, sind im Sagenbuch von Frida Borbstädt: „Zwischen Memel und Danzig“[6] gesammelt und bearbeitet worden.
Fünfbrüderbirken standen auf dem Friedhof von Gut Borbstädt.


In dem Buch: „Der Kreis Schloßberg“[7] schreibt Franz Mietzner in der Geschichte: „Eine Fahrt auf dem Ostfluß von Ursula Henneberg:

… Aus den Bäumen klingt's wie ein leises Lied, und unser Fluss gibt zärtlich Antwort. Wir gleiten gelassen und ganz eingefangen in diese Stimmung ohne Ruderschlag weiter flussabwärts. Die Försterei Siebeneichen grüßt; ein mächtiger Eichenwald. An Grenzheide, am Grenzwald vorbei, verlässt unser Ostfluss die Reichsgrenze. Über Tulpeningen und Sandhöhe kommen wir nach Altsnappen. Wie hübsch liegt auch dieses Dorf. Die „Jodeglienis" überrascht durch ihre seltsame Schönheit. Wald und Weiden wechseln, schwer und fruchtbar ist der Boden. Auf einer kleinen Halbinsel erlebten hier im Schutz der Bäume auf einer Wiese Schloßberger Jungen frohe Ferienwochen beim Zelten und Spielen. Jetzt fahren wir an dem Gut „Altbaum" vorbei. Herrlich alte Stämme wachsen in den Himmel hinein, so will's vom Kahn uns scheinen. Terrassen und Treppen führen zum Gutsgarten herauf, in dem das lang gestreckte behäbige Gutshaus liegt, die Heimat unserer Frida Borbstädt, die uns die Sagen und Märchen dieses Landstrichs schenkte.
Und jetzt winkt Haselberg herüber. Hoch über dem Fluss ragt die Kirche dieses regsamen Marktfleckens und grüßt zu den Häusern und Gehöften zu beiden Seiten der Ufer. Dort führt der Goetheweg entlang. Daneben sprudelt hell und schäumend das Wehr an der Schleusenbrücke. Wir müssen aufpassen, um mit unserem Boot geschickt den treibenden Holzflößen auszuweichen. Viele glatte, gerade Stämme schwimmen hier flussab, ein Teil zur Papierfabrik nach Ragnit. Ein Stück weiter rattert das Mühlenwerk von Brachvogel. Dann tauchen wir wieder in die Waldschluchten des alten Forstes und wieder wird uns neues Erleben geschenkt, die Sprosser in den Uferbüschen schlagen inbrünstig. Zierliche Schwalben streichen zwitschernd übers Wasser. …


Politische Einteilung

Die Gemeinde Altbaum gehörte zum Amtsbezirk Meißnersrode.
Am 01. 01. 1945 umfasst der Amtsbezirk Meißnersrode[2] die Gemeinden Altbaum, Beinicken, Blockswalde, Bönick, Dachsheide, Eigern, Flußfelde, Grenzwald, Königsfeld, Lubenwalde, Meißnersrode, Ostfurt, Tulpeningen und Vormwalde (14 Gemeinden). Er wird zuletzt verwaltet vom Amtsvorsteher Landwirt Paul Wiese in Tulpeningen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Ev. Kirche in Haselberg, Sommer 1994

Evangelische Kirche

Altbaum gehörte zum Kirchspiel Lasdehnen/Haselberg.
Im Kirchenbuch vom Kirchspiel Lamstedt (Landkreis Cuxhaven) befinden sich zum Familiennamen Dittkrist und Laps Eintragungen aus dem Jahr 1915.

Katholische Kirche

Standesamt

Prästationstabellen

In den
Prästationstabellen für den Ort Nickelstanaten/Altbaum (hier klicken), den
Prästationstabellen für den Ort Neuhof-Lasdehnen/Altbaum (hier klicken) und den
Prästationstabellen für den Ort Uszeszuppen/Altbaum (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)

Verschiedenes

Karten

Kartenausschnitt Gut Neuhof-Lasdehnen, Nickelstanaten und Uszesuppen, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, vor dem Zusammenschluss der Gemeinden am 30.09.1928.
Das Messtischblatt 10101 Tulpeningen / Ostpreußen, Ausgabe 1936,
wurde 1915 Herausgegeben von der Preußischen Landesaufnahme
und 1927 berichtigt durch das Reichsamt für Landesaufnahme
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie,
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Prußische Stammesgebiete

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Ostpreußenkarte um 1925


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I [1905, Ostpreußen]
  2. 2,0 2,1 Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945, http://www.territorial.de/index.htm
  3. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I [1905, Ostpreußen]
  4. Das Genealogische Orts-Verzeichnis, http://gov.genealogy.net/search/index
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das deutsche Reich [1939]
  6. Verlag E. Morgenroht Nachf., Pillkallen
  7. Holzner Verlag 1962, Würzburg

Internetlinks

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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