Osterode (Ostpreußen)

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Disambiguation notice Osterode ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Osterode.

Hierarchie

bis 1905 Regional > Deutsches Reich > Preußen > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Kreis Osterode > Osterode in Ostpreußen
1905–1945 Regional > Deutsches Reich > Preußen > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Kreis Osterode > Osterode in Ostpreußen


Ostpreußenkarte um 1925
Osterode Postamt
Prußische Stammesgebiete

Allgemeine Informationen

Osterode liegt im prußischen Stammesgebiet Sassen oder Sasna auf einer Insel am Einfluss der Drewenz in den Drewenzsee. Osterode war eine Kreisstadt in Ostpreußen.

Name

Der Name geht auf niedersächsische Kreuzfahrer zurück, die sich durch das äußere Bild an ihre Heimat erinnert fühlten. Die Umgebung der alten Welfenburg Osterode am Harz zeigt viel Übereinstimmung mit der um die gleichnamige Ordensburg von 1302.

Einwohner

  • 5.746 Einwohner (1875)
  • 6.468 Einwohner (1880)
  • 9.410 Einwohner (1890), davon 7.693 Evangelische, 1.502 Katholiken u. 201 Juden (500 Polen)
  • 16.482 Einwohner (1925), davon 14.399 Evangelische, 1.893 Katholiken, 10 sonstige Christen. 154 Juden
  • 17.977 Einwohner (1933), davon 15.712 Evangelische, 2.036 Katholiken, 4 sonstige Christen, 123 Juden
  • 17.795 Einwohner (1939), davon 15.108 Evangelische, 2.063 Katholiken, 262 sonstige Christen, 0 Juden


Wappen

Wappen Osterode

Das Wappen hat in Rot auf rechtshin schreitendem Roß mit blauer Satteldecke einen golden-geharnischten Deutschordensritter mit eingelegter Lanze (nicht wie Hupp senkrecht stehender), Schwert und schwarzkreuzigem, silbernem Ordensschild. Hupps Zeichnung ist auch sonst fehlerhaft, das alte Siegel hat am Helm keine Feder, und der Schild ist gelehnt zu zeichnen.

Geschichte

  • Die 1332 erstmals erwähnte Deutschordenburg war schon früher entstanden. Es handelte sich um eine Grenz- und Schutzburg, um die Straße ElbingOrtelsburg überwachen zu können.
  • Stadtgründung zwischen 1327 und 1330 vom Hochmeister Luther von Braunschweig. Die Gründungsurkunde ging verloren, die Zweitausfertigung stammt von 1335, die dritte von 1348.
  • Die Stadt war nach Kulmischem Recht eingestuft.
  • Vor dem Ostflügel der Burg siedelten sich niedersächsische Einwanderer aus der Nähe des Harzes sowie Siedler aus Mitteldeutschland an, denen der Christburger Komtur Luther von Braunschweig 1329 das Stadtrecht und 96 Hufen verlieh.
  • 1341 wird Osterode Sitz eines Pflegers, später eines Komturs.
  • 1525 Sitz eines Amtshauptmannes.
  • Mitte des 16. Jahrh. dringen slawische Masovier in die städtische Unterschicht ein.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Osterode wird wieder preußisch.
  • 1788 werden Stadtmauern und Tore abgebrochen.
  • 1806 wohnten König Friedrich Wilhelm III. und die Königin Luise einige Tage, Napoleon sechs Wochen im Schloß. Napoleon sammelte bei der Schlacht bei Pr.-Eylau seine Truppen in Osterode. Es wurden Münzen geprägt:" Napoléon à Osterode."
  • 1844 erster Spatenstich zum Oberländischen Kanal.
  • 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Osterode im Königreich Preußen ist nun eine Stadt im Norddeutschen Bund.
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Osterode ist nun eine Stadt im Deutschen Reich.
  • 1914 war die Stadt Hauptquartier des Armee-Oberkommandos unter Hindenburg und Ludendorff.
  • 1920.11. Juli. Volksabstimmung: "Anschluß an Ostpreußen (Deutschland) oder Polen". Wahlergebnis: Wahlberechtigte in Osterode 47.482, gültige Stimmen 47.428, für Ostpreußen 46.384 (= 97,81%), für Polen 1.043 (= 2,2%).
  • Schloß, Gymnasium, evangelisches Schullehrerseminar, 2 Waisenhäuser
  • Eisenbahnwerkstätte, Maschinenfabrik, Spritfabrik, Bierbrauerei, Dampfsägemühlen, Dampfmahlmühlen, Viehmärkte; Handel mit Holz, Getreide, Spiritus und Wolle; Schifffahrt
  • Bahnhof der Linien Osterode-Insterburg, Osterode-Hohenstein-Marienburg und Thorn-Osterode der Preußischen Staatsbahn, Reichsbanknebenstelle, Vorschussverein, Landratsamt, Hauptsteueramt

Kirchen

  • Die im 2. Drittel des 14. Jahrhunderts erbaute Kirche wurde um 1800 restauriert.
  • 2 evangelische Kirchen, katholische Kirche, Synagoge[1]

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Siehe Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Osterode

Synagogenbuch

Matrikel der Synagogenmeinde Osterode, FHL INTL Film: 7951593
Im Original unter der Signatur XX. HA, Rep. 18, Osterode Nr. 1 im GStA PK.

Standesregister

Siehe Standesamt Osterode

Adressbücher

Friedhöfe und Denkmale


Bildquellen

Zeitungsmeldungen

Königsberger Hartungsche Zeitung

Datum Schlagwort Meldung
12.10.1912 Verhaftet Gestern Abend wurde ein 27 Jahre alter Mann festgenommen, der am Nachmittage an einem 11jährigen Mädchen ein Sittlichkeitsverbrechen zu begehen versucht hatte. Nur infolge der Hilferufe des Kindes ließ der Wüstling von ihm ab und flüchtete über den nahen Zaun. Das Kind hat keinen Schaden erlitten. Nach den Papieren ist der Festgenommene der Arbeiter Paul Skupski aus Allenstein. Um sich der Verhaftung zu entziehen, hatte er nach Verübung der Tat seine Kleidung gewechselt.[2]
13.10.1912 Die Rathausbaufrage wird dringend. Nicht allein, daß die Räume für den ständig wachsenden Geschäftsbetrieb unzulänglich sind, das Haus zeigt auch deutlich die Spuren der Altersschwäche. Aus Sicherheitsgründen hat man zunächst den abbröckelnden Putz an vielen Stellen der Außenmauern entfernen lassen, dann erfolgte der Abbruch des hölzernen Turmes, weil er das altersschwache Dach zu stark belastete, ebenso werden die beiden eisernen Leitungsständer der Telegraphenverwaltung heruntergenommen. Da der abgebrochene Turm mit der Uhr von jedermann sehr vermisst wird, soll auf dem alten Dach ein leichter Uhrturm errichtet werden. Dem Raummangel ist zunächst durch Verlegung der Stadthauptkasse nach dem städtischen Gebäude am Neuen Markt etwas abgeholfen worden.[3]

Bibliografie

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Osterode

Persönlichkeiten

Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177

  • Johann Jacob Quednau, 1747 bis 1757.
  • Weissermel,1755 bis 1761.
Auszug aus
Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender):
  • Begenau, Johann Christian, zum Akzisekontrolleur in Osterode 13./24.3.1762.
  • Dikow, Student theol., zum Rektor der Schule in Osterode 18./29.7.1758.
  • Drenckhahn, Diakon in Mühlhausen, zum Pfarrer in Osterode 25.2./8.3.1761.
  • Engmann, entlassener Sergeant, zum Bürgermeister in Osterode 18./29.9.1759.
  • Kongehl, Friedrich Theodor, Student jur., zum Stadtschreiber in Osterode 4./15.9.1760.
  • Jagusch, Jäger und Bürger in Osterode, zum Unterförster in Sonnenborn (Forstberitt Osterode) 2./13.8.1760.
  • Jerlach, Unterförster in Sonnenborn, zum Oberwart in Liebemühl (Forstberitt Osterode) 11./22.7.1760.
  • Morositzki, Wirtschaftsmeier des Amtes Osterode, zum Torschreiber in Osterode 12./23.4.1759.
  • Nede, Pfarrer in Osterode, zum Pfarrer in Groß-Nebrau, 9./20.2.1761 [Feldprediger bei mehreren Regimentern, Ende 1756 Pfarrer in Osterode, wurde auf besonderem Wunsch des Gouverneurs von Fermor zu Groß-Nebrau angestellt.
  • Schultz, Gottlieb, invalider Sergeant, zum Wirtschaftsmeier in Osterode 12./23.4.1759.
  • Thiel, Johann Siegmund, Bürger und Mälzenbräuer in Osterode, zum Ratsverwandten daselbst 7./18.9.1760.
  • Kirst, Hans Hellmuth, Schriftsteller, *Osterode/Ostpr. 5.12.1914, + Werdum/Ostfriesland 23.2.1989. Sohn eines Polizeibeamten.
  • Krauss, Christian Jakob, * Osterode 27.7.1753, + Königsberg 25.8.1807, Professor, Philosph u. Ökonom, Lehrtätigkeit an der Königsberger Albertina.

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Osterode (Ostpreußen)/Zufallsfunde


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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Fußnoten

  1. verwaltungsgeschichte.de, Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 von Dr. Michael Rademacher M.A., Dissertation Universität Osnabrück
  2. Verfasser: rz. (unbekannt), Quelle: Königsberger Hartungsche Zeitung, 12.10.1912, Nr. 480 Morgen-Ausgabe, 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  3. Verfasser: *. (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 13.10.1912, Nr. 482 Morgen-Ausgabe, 2. Blatt, S. 10, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz


Städte und Gemeinden im Landkreis Osterode (Ostpreußen) (Regierungsbezirk Allenstein) (Stand 1.1.1945)

Städte: Gilgenburg | Hohenstein | Liebemühl | Osterode
Gemeinden:
Adamsgut | Altfinken | Altstadt | Arnau | Baarwiese | Bednarken | Bergfriede | Bergung | Bieberswalde | Bienau | Biessellen | Bolleinen | Brückendorf | Buchwalde | Bujaken | Dembenofen | Döhlau | Döhringen | Domkau | Dröbnitz | Dungen | Eichdamm | Elgenau | Falkenstein | Faulen | Frödau | Frögenau | Gallinden | Ganshorn | Geierswalde | Georgenthal | Gilgenau | Glanden | Grasnitz | Grieben | Gröben | Groß Altenhagen | Groß Kirsteinsdorf | Groß Lauben | Groß Lehwalde | Groß Maransen | Groß Nappern | Groß Werder | Grünfelde | Gusenofen | Görlitz | Haasenberg | Heeselicht | Heinrichsdorf | Hinzbruch | Hirschberg | Ilgenhöh | Johannisberg | Jonasdorf | Jugendfelde | Jungingen | Kämmersdorf | Kernsdorf | Ketzwalde | Klein Gehlfeld | Klein Lehwalde | Klein Maransen | Klein Reußen | Kleintal | Klonau | Köllmisch Lichteinen | Königsgut | Kompitten | Kraplau | Kunchengut | Kurken | Langstein | Lautens | Leip | Lichteinen | Lindenau | Lindenwalde | Locken | Lubainen | Ludwigsdorf | Luttken | Luzeinen | Magergut | Makrauten | Manchengut | Marienfelde | Marwalde | Meitzen | Mertinsdorf | Mispelsee | Mittelgut | Moldsen | Mörken | Mörlen | Moschnitz | Mühlen | Nadrau | Neudorf | Neuhain | Osterschau | Osterwein | Osterwitt | Parwolken | Paulsgut | Persing | Peterswalde | Platteinen | Plichten | Poburzen | Podleiken | Pötzdorf | Pulfnick | Ramten | Rapatten | Räuden | Rauschken | Reichenau | Rhein | Röschken | Rothwasser | Ruhwalde | Sabangen | Sallewen | Sallmeien | Sassendorf | Schildeck | Schmückwalde | Schönhausen | Schwedrich | Schwenteinen | Schwirgstein | Seebude | Seemen | Seewalde | Sellwen | Sensujen | Sensutten | Seubersdorf | Seythen | Sophienthal | Spogahnen | Steffenswalde | Taberbrück | Tafelbude | Tannenberg | Taulensee | Tharden | Theuernitz | Thierberg | Thomareinen | Thomascheinen | Thymau | Thyrau | Tolleinen | Treuwalde | Turauken | Waplitz | Warglitten | Warneinen | Warweiden | Waschette | Wilken | Wilmsdorf | Wittigwalde | Wittmannsdorf | Witulten | Wönicken | Worleinen