Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/003
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Galgenbach und Kanal. Außerhalb des Orts liegen zwei Ziegelhütten, die obere und untere Mühle und einige Gebäude unweit der Schiffbrücke, welche über den Rhein führt. Die größte Ausdehnung des Geländes, auf welchem die Häuser beider Gemeinden liegen, beträgt dem Wege nach gemessen über 2500 Meter und direkt von Süden nach Norden 1955 Meter. Die senkrechte Entfernung des Kirchturms von dem Rheinufer beläuft sich auf 2100 Meter.
Beide Gemeinden sind seit 1809 politisch völlig von einander getrennt. Eine jede Gemeinde hat ihren Gemeinderat und ihre Volksschule. Freistett hat mit 2100 Einwohnern circa 450 Volksschüler und 4 Lehrer, und Neufreistett mit 475 Einwohnern 74 Schüler und einen Lehrer. Außer 86 Israeliten und etwa 50 Katholiken gehören sämmtliche Bewohner dem evangelischen Bekenntnisse an. Die Evangelischen bilden ein einziges Kirchspiel, während die Katholiken nach Honau eingepfarrt sind und die Israeliten in Neufreistett ihre eigene Synagoge haben.
Die Gemeinde Neufreistett besitzt außer den 7 ½ Hektar, auf welchen die Häuser auferbaut sind, keine Gemarkung. Die Bewohner widmen sich zumeist der Gewerbsthätigkeit und dem Handel, wobei ihnen die Nähe der großen Dörfer Freistett und Rheinbischofsheim sehr zustatten kommt. Die vorzüglichste Erwerbsquelle der Gemeinde Freistett dagegen ist der Ackerbau. Ihre Gemarkung umfaßt 2365 ½ Hektar. Ueber 6800 Meter lang von dem Rhein begrenzt, stößt sie im Norden an die Gemarkung von Helmlingen, im Osten an Renchen und Memprechtshofen, im Süden an Rheinbischofsheim und nächst dem Rhein eine kleine Strecke an Diersheim. Ihre größte Ausdehnung hat sie von Süden nach Norden, nämlich von den Trautmannsmatten bis zum untersten Gailing mit 8100 Meter. Geschichtlich merkwürdig sind außer dem an die Rench grenzenden Maiwald mit seinen Hursten, Boschen und Matten, d. h. Hochwäldern, Buschwäldern und Wiesen, der große und kleine Wehrhag, das Querchfeld, auf welchem einst