Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/021

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Freistett-Geschichte.djvu
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Gewand der darunter knieenden Maria deutlich zu erkennen. Ueber den teilweisen Wiederaufbau dieses ältesten christlichen Altertumes dahier werden wir bei der Erzählung des dreißigjährigen Krieges weiteres berichten. Um beide Kapellen waren Gottesäcker angelegt. Erst vor wenigen Jahrzehnten wurden rings um das Heidenkirchlein Gebeine ausgegraben. In den Kapellen selber scheinen nur Beerdigungsfeierlichkeiten stattgefunden zu haben. Die eigentlichen Gottesdienste seitens der Freistetter wurden in der Kirche zu Bischen gefeiert. Man gelangte dahin auf dem Wege, der von dem heutigen Tiefenthal aus ziemlich gerade nach der Kirche zu Rheinbischofsheim führt und heute noch der Kirchenweg heißt.

Aus den Renchener Gemeinde-Akten ist zu ersehen, daß auf die Nießung des Maiwaldes die Verpflichtung gelegt war, beide Kapellen in gutem Zustande zu erhalten, sowie auch anderseits die Kapelle für Ulm und Waldulm. Wie also früher in der heidnischen Zeit durch seinen Namen und die Verehrung der Göttin Freya der Maiwald an diese Stätte gebunden war, so wurden in der späteren Zeit die christlichen Kapellen mit ihm verkettet. Als darum am Ende des vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts dieser Genossenschafts-Wald verteilt werden sollte und ein Prozeß seitens Freistett mit der Gemeinde Renchen geführt wurde, trug Renchen den Sieg hauptsächlich dadurch davon, daß es bewies, es sei in der Kapelle zu Niederfreistett kein heiliges Öl und kein ewiges Licht mehr vorhanden, ja dieselbe werde als ein gewöhnliches Holzremis benützt. So sind der Gemeinde Freistett, die ursprünglich zwei Drittel des gesammten Maiwaldes besaß, durch Vernachlässigung dieses einen gottesdienstlichen Gebäudes Grundstücke im Werte von Hunderttausenden verloren gegangen.

Merke: Wenn man das Kirchlein in ordentlichem Stand gehalten hätte, so wäre das auch für den Geldbeutel kein Schaden, sondern ein großer Nutzen gewesen.

Item: Das Geld, welches für Kirche und Schule ausgegeben wird, ist überhaupt nicht verloren, wird nicht für einen