Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/026
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Spezial Kampmann, der vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts um seines evangelischen Glaubens willen aus den Hanauerlanden ausgewiesen worden war, und marschierten dann zu den steil auf und nieder führenden Bergen hin. Wer sich noch daran erinnern kann, weiß: der 4. Juni 1888 war ein außerordentlich heißer Tag. Als ich andern Tags wieder nach Hause kam, fand ich meine lieben Blumen in einem traurigen Zustande. Die Rosen waren abgefallen, beinahe wäre mir's auf dem Marsch durch die brennende Mittagshitze ebenso gegangen. So oft wir wieder oben angekommen, sahen wir rückwärts den Schwarzwald. Endlich klommen wir den letzten steilen Abhang hinan und kehrten ein in dem nächsten Gasthause des Dorfes Lichtenberg, in der Wirtschaft von Bloch. Das waren wirklich freundliche, gefällige und aufrichtige Wirtsleute. Was sie uns darreichten, das war gut und dazu noch koscher. Dringend der Ruhe bedürftig, hielten wir einen kurzen Schlaf. Nach einer Stunde aber weckte ich meine Freunde, die mich beim Aufmarsch ihrerseits gestützt hatten. Hinan zur Feste, das war jetzt unser Losungswort.
Ein ziemlich ansteigender Fußweg führte die Burg hinauf. Die Tochter des Bürgermeisters war unsere Führerin. Zur Vorsorge hatten wir eine Flasche Wein und Gläser eingesteckt. Aus den Fugen der Umfassungswerke sproßten spärliche Farrenkräuter. Wir standen jetzt in der unteren Burg, einem weiten, von gewaltigen Werken umgebenen Burghof. Während meine jungen Freunde in die Kasematten hinabgingen, welche unter Ludwig XIV. den französischen Soldaten als Wohnung dienten, setzte ich mich auf einen Stein und zeichnete die Umrisse einer auf gleicher Ebene mit dem in der Mitte höher emporragenden Burgfelsen errichteten Kapelle, welche wahrhaft sehenswert in gotischem Stile auferbaut ist. Dann gingen wir gemeinsam in dieselbe hinein. Den Eindruck beschreiben die Worte: Traurig und verlassen. Doch da, links vom Eingang fanden wir Steininschriften[1] über die ersten Grafen von