Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/050
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deutschen Städten nimmt es mit 23,000 Einwohnern den 86. Rang ein.
Seit den ältesten Zeiten residierte hier das erlauchte Geschlecht der Grafen von Hagenawe oder Hanau. Im Jahre 1275 erheiratete Graf Reinhard I. die Stadt Münzenberg sowie Babenhausen, welches letztere allein auf dem linken Ufer des Maines zwischen Darmstadt und Aschaffenburg gelegen ist. Ein späterer Nachkomme (dazwischen regierten fünf mit dem Namen Ulrich), Reinhard II., war von dem Erzbischofe von Mainz aus seiner Hauptstadt verdrängt worden. Während er nun anf der Burg Windecken seine Residenz hatte, wurde ihm, den 8. November 1417, sein zweites Söhnlein geboren, welches als Philipp I. unser ältester Landesherr ans dem Hause Hanau geworden ist. Philipp hatte gerade sein zweites Wiegenfest gefeiert, da jagte die von Mut und Treue beseelte Hanauer Bürgerschaft die Mainzische Besatzung nebst Dienerschaft ans der Stadt hinaus, und der Graf hielt wieder seinen Einzug. Zum ewigen Angedenken für solche bewiesene Treue wurde von nun an alljährlich auf Martini zu Hanau einem jeden Bürger eine Maß Wein ans dem Schloßkeller verabreicht. Der geneigte Leser hat vielleicht jetzt schon einen Vorschmack, daß unter diesen Grafen unsern Voreltern das Leben angenehmer wurde, als unter den Lichtenbergern.
Aber fastgar wäre dennoch das Unglück passiert, daß wir keine Hanauer geworden. Denn die nachgeborenen Söhne im Hanauischen Fürstenhause pflegten zu dem geistlichen Stande bestimmt zu werden. So ist z. B. vordem der 2. Sohn Ulrich des II. von Hanau († 1376) Domherr zu Mainz geworden, der dritte Domherr zu Würzburg, der vierte Domherr zu Speier, der fünfte Domprobst zu Würzburg, der sechste Abt zu Fulda, der siebente Commentur des deutschen Ordens zu Heilbronn und von den fünf Schwestern gingen die zwei jüngsten in das Kloster zu Padenhausen. Nach altem Brauche war also unser kleiner Philipp bereits dazu ausersehen