Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/128
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viele Gebäude standen, von dem französischen Kriegsheer grausam zusammengerissen und ruiniert worden.“ Im Monat Juli wurde von den Franzosen „das Gotteshaus oder die Pfarrkirch zu Freystedt grausam ruiniert, und also auch die darinnen gestandene Kanzel u. s. w. abgerissen und verbrannt.“ Nicht allein aber das. Mit unerhörter Grausamkeit suchten die Franzosen, wie dies im dreißigjährigen Kriege nie der Fall gewesen, unsere armen Voreltern auf den Rheininseln auf, wohin sie sich geflüchtet hatten, beraubten sie ihrer geringen Habe, die sie gerettet zu haben meinten, und sprengten sie nach allen Richtungen hinaus, so daß Vater, Mutter und Kinder lange nichts voneinander wußten und ungewiß waren, ob sie noch am Leben seien. Darum wurden in diesem Jahre 56 Nummern in das Totenbuch, dagegen nur 9 in das Taufbuch eingetragen. Der Herr weiß es, wohin die Kinder, die zwischen dem April und September geboren wurden, gekommen sind.
Die beiden Hauptheere rückten einander nach, dem Gebirge zu. Da, am 27. Juli, geschah es, daß Turenne bei Sasbach, um die Gegend auszuspähen, gegen das feindliche Heer heranritt und von einer Falkonet-Kugel getötet wurde. An der Stelle, wo er fiel, wurde auf Wunsch der Herren Franzosen zuerst ein Denkstein aufgestellt mit Inschriften aus drei Sprachen, von denen die deutsche lautete: „Hier ist Turennius vertödtet worden.“ An seine Stelle wurde 1829 ein Obelisk gesetzt, den du gewiß schon zwischen Achern und der Illenau in Augenschein genommen hast. Nun wurde die französische Armee von Montecuccoli zurückgedrängt, bei Altenheim aufs Haupt geschlagen und über den Rhein gejagt, wobei sie 2000 Wagen als Beute zurücklassen mußte. Vor ihrem Abzuge aus Willstett aber steckten die Franzosen dies Städtlein noch in Brand und nagelten einen Österreicher ans Kreuz, wogegen diese dann zur Rache jeden Franzosen, den sie erhaschten, in das Feuer warfen.
Erst um die Mitte des August durften unsere armen Voreltern