Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/164
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auch unter den Erwachsenen möge bestellt sein, wird hochlöbliche Regierung leicht erachten können. Summa: Wenn ich den Zustand meines Auditorii (etliche wenige will ich darunter ausgenommen haben) erwäge, so kann ich mit Grund der Wahrheit sagen, daß sie in großer Unwissenheit und geistiger Blindheit, zum Teil auch Halsstarrigkeit und Bosheit, also in einem rohen, wilden, lieb- und leblosen Wesen stecken, obwohl mir noch das wenigste, Gott aber alles am allerbesten bekannt ist.
Es wird täglich ärger und kann auch wohl nicht besser werden, wo wir nicht durch fleißige Auferziehung der Jugend dahin trachten, bessere Leute zu haben..... Weil nun das Unheil zu heben, ich nicht allein Manns bin, auch ohnedem mit dem Pfarramt viel zu thun und Verantwortung genug auf mir habe, so bitte ich hochlöbliche Regierung, die Annehmung eines christlichen und getreuen Schuldieners nachdrücklich zu verfügen, auf daß mit unser beider zusammengesetztem Fleiß das Werk der Erziehung der Jugend unausgesetzt fortbetrieben werde. Zu dem End nun habe ich ein Verzeichnis, wie und woher der Gehalt eines Schulmeisters zu nehmen, auch was er für Bedienung sonsten zu gewarten hätte, mitbeilegen und unterthänig bitten wollen, dero gnädiges Wohlmeinen in thätigem Vorschub und nachdrücklicher Verfügung darüber zu eröffnen u. s. w.“
Auf solche dringliche Eingaben des Pfarrers Resch hin wurde im Jahre 1710 dahier der erste Schullehrer angestellt. Das geschah also erst zu einer Zeit, da in den Dörfern der Pfalz nahezu schon 150 Jahre Volksschulen vorhanden waren. Pfarrer Johann Jakob Müller, der Nachfolger Reschs, der vom Jahre 1711 bis 1718 hier angestellt war, hat hierüber folgendes aufgezeichnet: „Als ich anno 1710 von Eckartsweier nach Freistett kam, fand ich als Schulmeister vor den Johann Adam Beyrer, einen Schreiner von Tübingen, war auch daran, daß er bleibe, da sich die Gemeinde und zwar sonderlich der Vorsteher geneigt erwiesen. Weil aber kein