Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/196
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ist Herzoglich-Württembergische Kreisdragonerin geworden. So blieb es mehrere Jahre. Der größere Teil der Soldaten kampierte in einem in der Nähe des (heute noch so genannten) Paradeplatzes aufgeschlagenen Lager.
Am 24. Juni 1796, früh morgens, hörte man dahier ein dumpfes Donnern und erfuhr, daß die Franzosen über dem Rheine bei Kehl eine Kanonade eröffnet hatten. Die deutschen Heerführer glaubten, daß diese auf Täuschung berechnet sei und befahlen, bei Diersheim, Leutesheim und Auenheim Wache zu halten, ja aber nicht nach Kehl hinaufzurücken. Da brachen die Franzosen dicht oberhalb Kehls über den Rhein, besetzten diese Festung und arbeiteten unter ihrem Schutze ununterbrochen an einer Schiffbrücke. In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni zog dann jenes große Heer herüber, welches unter General Moreau über Willstett und Achern nach Bayern zog und sich mit Jourdan, der über Mainz vorgerückt war, daselbst zu vereinigen suchte. Von Erzherzog Karl zurückgeschlagen kamen beide Heere noch in demselben Jahre wieder bei Kehl an. Nun wurde noch das ganze Jahr hindurch zwischen den Kaiserlichen und den Franzosen um den Besitz von Kehl gestritten, bis endlich, am 10. Januar 1797, ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde, infolgedessen Erzherzog Karl Kehl in Besitz nahm, die Franzosen aber über den Rhein zurückzogen.
Jetzt wurde der Rhein wieder auf das Sorgfältigste bewacht und besonders bei Kehl. Und wieder ließ man sich täuschen. Diesmal war es bei Diersheim und Freistett, wo die Franzosen über den Rhein brachen. An erstgenanntem Orte wurde die österreichische Mannschaft überrumpelt und auseinandergesprengt. Eine ganze Gasse dieses Dorfes wurde in Asche gelegt. In Freistett kam es zu einem heftigen Gefechte auf dem Wörtfeld. Die Kanonenkugeln flogen bis in das Dorf herein. Ein Eintrag in unserem Kirchenbuche lautet: „Im Jahre 1797, den 21. April, starb im Wörtfeld im Kampfe mit denen Franzosen den Tod eines Helden N.