Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/187

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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war zuerst Subconrektor in Detmold, 1704 Hofprediger daselbst, 1706 Pastor in Elbrinxen, erhielt 1717 eine Strafversetzung nach Haustenbeck, kam 1718 nach Almena, 1722 nach Bösingfeld, wo er wegen seiner Zanksucht abgesetzt und gewaltsam aus dem Pfarrhause entfernt wurde. Aus Aerger darüber starb er. (siehe Almena.) Nach mündlicher Tradition, die noch in der Gemeinde fortlebt, soll er zu einem ungerechten Beamten, mit welchem er um eines Thalers willen in Streit gerathen sei, gesagt haben, er möge diesen Thaler zu den vielen ungerechten Thalern legen, die er habe. Weil er nun den Beamten die vorgeworfenen Betrügereien nicht habe beweisen können, sei er abgesetzt. Der genannte Beamte war der 1729 verstorbene Amtmann und Rath Badehof zu Sternberg, der in einem eigenen, an die Kirche zu Hillentrup gebauten Grabgewölbe beerdigt wurde.

22. 1728. Johann Rieme aus Lüerdissen, „ein alter Candidatus ministerii, welchem sein Sohn bei dem Leben folgte. Denn 1. Januar 1755 wünschte er zuletzt der Gemeine den Frieden aus Psalm 125 und starb darauf den 11. Januar an einer hitzigen Krankheit." (Puhstk. Denkw. S. 56) Zu seiner Zeit, im Jahre 1733 wurde das Amt Sternberg (also auch Bösingfeld) an Churhannover für 450,000 Rthl. wiederkäuflich abgetreten. Die Wiedereinlösung geschah 1781.

23. 8. Oct. 1752. Adolf Wilhelm Ludwig Rieme studirte zu Herborn und wurde seines Vaters Adjunct und Nachfolger. Er starb am 22. April 1757.

24. 16. Sept. 1757. Friedrich Anton August Großkopf, des Rektors Franciscus Philippus Großkopfs zu Detmold Sohn, besuchte hier die Provinzialschule und genoß dabei den theologischen Unterricht des Generalsuperintendenten Riekmeyer; 1745 studirte er zu Harderwyk; 1748 wurde er Conrektor in Detmold, in welchem Amte er 9 Jahre blieb. Hier bekam er einen Ruf als Prediger nach Talle, gleich darauf nach Bösingfeld. Am 16. Sept. 1757 wurde er zu Detmold nach der Predigt über Ps. 110,7 ordinirt und trat in Bösingfeld sein Amt, in welches er aber erst im Mai 1758 eingeführt wurde, an. 1772 wurde er als Superintendent der 3. Classe nach Brake berufen; er blieb jedoch auf Anhalten der Gemeinde und tauschte in der Superintendentur mit Crudup, also daß dieser die Brak'sche Classe und Großkopf die 2. (Varenholzer) Classe bekam, weil verordnet war, daß jeder Superintendent in seiner Classe wohnen soll; 1779 (oder 1781) ging er nach Langenholzhausen, wo er 1794 verstorben ist.

25. 1779 (oder 1781?) Johann Ernst Wöhlberg aus Cappel, ward 1758 Pastor zu Wüsten, 1770 zu Horn, 1779 zu Bösingfeld, wo er 1786 starb.