Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/248

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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daß die Kanzel zum Verdruß der reformirt Gesinnten verunreinigt und mit einem Galgen bemalt wurde. (v. Cölln. Urkundl. Beitr. S. 12.) Durch den Pastor M. Abraham Theopold, welchen der Landesherr 1616 von Zerbst berief, wurde die reformirte Lehre in Blomberg besonders gefördert.

Der Gemeinde Blomberg, die jetzt 3100 Seelen zählt, stehen 2 Prediger vor, welche alternirend die Pfarrgeschäfte versehen. Das Pfarrhaus des 2. Predigers ist das alte Klostergebäude, die Wohnung des 1. Predigers ist im Jahre 1854 erbaut. Der Pastor Neubourg hat ihrer Umgebung ein sehr freundliches Kleid gegeben.

Das Einkommen der beiden Pfarren belief sich nach dem ältesten uns vorliegenden Anschlage auf je 280 Thlr., nach einem aus den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts herrührenden auf ca. 500 Thlr., nach dem neuesten der Landessynode vorgelegten das der 1. Pfarre auf 2217 M., das der 2. auf 2212 M.

Das Vermögen der Kirche ist 11,578 ½ M., das der Armenkasse 16,890 M.

Die jährliche Zahl der Geborenen ist 105, der Confirmirten 75, der Communikanten 1,356 — 1,400, der Copulirten 28 Paare, der Gestorbenen 65 nach 5jährigem Durchschnitt. Die Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1685.

Die Stadt hat seither bei Besetzung der Pfarren insofern ein Patronatsrecht ausgeübt, als sie dem Landesherrn 3 Geistliche präsentirt, aus deren Zahl derselbe durch sein Consistorium einen zum Pastor ernennt.


Vor der Reformation kommen folgende Stadtpfarrer vor:

1. 1291 und 1299. Ludolf, auch Ludolf von Elmerinkhausen, Kirchherr von Blomberg, genannt, welcher in einer Urkunde vom 4. Juli 1291 und 11. August 1299 als Zeuge angeführt wird. (Lipp. Reg. I, 440 und 465.)
2. 1330. Clericus Heinrich gen. Karl, Pfarrer in Blomenberg, wird gleichfalls als Zeuge in einer Urkunde vom 3. Juli 1330 genannt. (Lipp. Reg II, 732.)
3. 1346. Conrad, kerchere to Blombergh. (Marienmünster. Copialbuch 20. Holscher. Bisth. Paderborn. S. 66.)
4. 1350. Cord von Holthusen, Kirchherr zu Blomberg, wahrscheinlich mit dem Vorstehenden eine Person. (Lipp. Reg. II, 929.)
5. 1468-1505. Bartold Glede oder Gleide, der auch Rector des Altars in der Clause zu Wilbasen war. (Puhstkuchen Beitr. S. 51.) Dieser hatte einen Streit mit den Mönchen zu Blomberg, wie mit Arnd Hocker, Kirchherrn zu Blomberg, über gottesdienstliche Handlungen in der Klosterkirche zu Blomberg und der