Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/211
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [210] |
Nächste Seite>>> [212] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
St. Agatha verlegt, letzteres aus dem Grunde, weil die Kirche das Glück hatte, durch Vermittelung des Pastors Kreitz aus dem ehemaligen Kloster Camp eine Reliquie der h. Jungfrau und Martyrin Agatha zu erhalten. Dieselbe wird alljährlich vom 5. bis 12. Februar zur Verehrung ausgestellt.
Außer den kirchlich angeordneten Processionen und Bittgängen gab es in alter Zeit noch vier: Feria secunda post vocem Iucunditatis fit provessio in Grymlichusen, tertia feria in Eppenkoven et Holzem, feria secunda post festum pentecostes fit processio in Nussia, tertia feria post Petronillae fit processio in Grumilekusen. 1714 zog die erste Procession nach Kevelaer unter Begleitung eines Geistlichen, eine später eingeführte nach Gohr zu Verehrung der h. Odilia. Eine andere, welche durch die ganze Pfarre zog zum Danke gegen Gott für die Abwendung der epidemisch aufgetretenen Ruhr, mußte seit ein paar Jahren, weil nicht althergebracht, unterbleiben.
Bruderschaften.
Von der alten Lieben=Frauen=Bruderschaft war schon die Rede. Sie hatte den schönen Zweck, für die christliche Beerdigung eines verstorbenen Mitgliedes zu sorgen und das h. Messopfer für dessen Seelenruhe halten zu lassen. Bis zur französischen Zeit hat dieselbe bestanden. Ihr Grundvermögen, ungefähr zwölf Morgen Land, fiel an die Pfarrkirche, welche dafür die Verpflichtung übernahm, für die verstorbenen Mitglieder quartaliter ein Seelenamt zu halten. Heute bestehen die Bruderschaften von Jesus, Maria, Joseph und zur Verehrung des h. Erzengels Michael.
Pastor Dors war der erste, welcher 1667 ein Jahrgedächtniß stiftete und zu dem Zwecke fünf Reichsthaler vermachte. Gegenwärtig sind der Jahresmessen 62 und der Segensmessen 23 gestiftet, außerdem viele Lesemessen.
Bis zum Jahre 1846 war der Begräbnißplatz um die Kirche; von da ab musste er verlegt werden. Den alten Kirchhof schmückt ein schönes Kreuz, von der Familie des seligen Pastors Ruland geschenkt. Dasselbe dient als Stations= und Missionskreuz und wird von den Gläubigen sehr verehrt. Die übrigen hin und wieder vorfindlichen Kreuze sind ländlich und ohne historische oder künstlerische Bedeutung.
Pfarrstelle.
Das Pfarrhaus, neben der Kirche gelegen, ist an der Stelle des frühern baulos gewordenen errichtet. 1830 sagt die Regierung wegen des Neubaues: Seit zehn Jahren ist unserseits die Erbauung eines