Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/273
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eine Pension zu erwirken und ihn dadurch zur Niederlegung der Stelle zu vermögen, war gescheitert. Der Sohn hatte in der Prüfung wiederholt nicht bestanden; die Regierung ließ daher die Stelle 1830 behufs Besetzung mit einem qualificirten Lehrer öffentlich ausschreiben. Sofort trat eine Partei, an der Spitze einige der Notablen, für den Esser auf. Der Schulpfleger und Dechant, Pfarrer Dautzenber, hatte seine Ankunft in Neuenhausen auf den 26. October behufs Kirchenvisitation und Ordnung der Schulangelegenheit angesagt. Unterdessen wurde in der Nacht vom Samstag den 23. auf Sonntag den 24. October das Schlüsselloch der Kirche vernagelt und die Wohnung des Pfarrers und eines Mitgliedes des Schulvorstandes beschmutzt, Nur nach vieler Mühe gelang es, die Kirchenthüre zu öffnen und um 11 Uhr den Gottesdienst zu beginnen. Als der Schulpfleger am 26. October ankam, fand er einen großen Theil der Gemende in einem aufgeregten Zustande. Man begehrte stürmisch die Beibehaltung des unfähigen Lehrers unter Drohungen der Männer und Weinen und Heulen der Weiber und Kinder. Der Schulpfleger sah, daß diesem aufgeregten Haufen mit Gründen nicht beizukommen sei, er bedachte die Lage des mitleidenswerthen Pfarrers Mundt, dem allein die Entfernung des Lehrers Esser zugeschrieben wurde und versprach bei der Königlichen Regierung die einstweilige Beibehaltung des Esser zu beantragen. Letzteres wurde gewährt. Aber damit war dem armen, furchtsamen und von den letzten Ereignissen tief ergriffenen Pfarrer nicht geholfen. Er wünschte, als Vicar nach Osterath zurückzukehren, wo er vordem geliebt und geschätzt war und dreizehn Jahre ein ruhigen, friedliches Leben geführt hatte. Die geistliche Behörde ging darauf ein und Pfarrer Mundt wurde 1831 zum zweiten Male Vicar in Osterath.
Gegenwärtig ist in Neuenhausen eine zweiklassige Schule.
An dem Armenhause, welches die Geschwister Sinsteden in Gustorf gestiftet haben, ist die Pfarre Neuenhausen zu einem Viertel betheiligt.
Personen geistlichen Standes aus der Pfarre Neuenhausen.
Auch das nicht wohlhabende Neuenhausen hat seine Geistlichen geliefert.
Adam Kreips, Pastor in Neuenhausen um 1560-1582.
Petrus Nobs, trat als Jüngling von achtzehn Jahren 1628 in den Orden des h. Franciscus zu St. Niclas und wurde 1633 Priester.
Petrus Groß, starb 1649 als Pastor in Gustorf.
Werner Claassen, administrirte die Vicarie St. Katharins in Glehn gegen eine Entschädigung von 24 Malter Roggen. Derselbe hatte keine ständige Wohnung, sondern ging von Einem zum Andern in die Kost. Er starb im hessischen Kriege auf Liedberg.