Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/290

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Gott und der barmherzigen Mutter Maria schuldigen Dank abgestattet, "daß auf den siebenten andächtigen Posaunenschall des Gebetes die Mauern der giftigen Krankheit eingestürzt und niedergerissen worden".

An ältern Bruderschaften, die in Neukirchen gehalten werden, sind zu nennen die von der Todangst und von Jesus, Maria, Joseph, letztere von Pastor Hahn eingeführt.

Durch die Anlage eines Kirchhofes für Hülchrath dürfte der alte um die Pfarrkirche liegende vor der Hand geräumig genug sein.

Die Verstorbenen aus den Familien von Pröpper, von Franken, von Derkum und Andere fanden in früherer Zeit gegen Erlegung von zehn Reichsthalern ihre Ruhestätte in der Kirche.


Pfarrstelle.

Das Pfarrhaus liegt der Kirche gegenüber. Früher hatte der Domprobst zu Köln die Baupflicht, nun die Gemeinde. In den ältesten Zeiten bestellte Jener einen Kaplan, der die Pfarre verwaltete und in Lübisrath wohnte. Seit der Verkündigung des Concils von Trient wurde ein Pfarrwohnung an der Kirche erbaut.

Die Entstehung der Pfarrdotation liegt im Dunkeln. Dieselbe ist in den Annalen der Christianität Bergheim von Zephenius auf dreißig Morgen Land nebst den Zehnten von 250 Morgen angegeben.


Reihenfolge der Pfarrer.

Der erste Pfarrer, der urkundlich vorkommt, ist H. Bruen, unter dem 1429 die Glocken gegossen wurden.

Mathias Bruin, aus Zons, starb 1607 ohne Testament. Deshalb fiel seine Hinterlassenschaft von elf Morgen Land dem Fiscus anheim, welche Erzbischof Ferdinand von Baiern jedoch der Pastorat schenkte.

Heinrich Drussel, auch ein Zonser; er starb 1618 und hatte weder Tauf= noch Sterberegister geführt.

Wilhelm Hermanni, aus Köln, starb 1638.

Johannes Roosen, aus Krüchten im Gelderland, früher Vicarius im Apostelstifte zu Köln, 1615 Kaplan in St. Peter, 1618 zu St. Alban, 1623 Pastor in Rommerskirchen; er starb 1667. Unter den von ihm Begrabenen zählte man viele 80=, 90=, selbst 100jährige Personen. Er war ein tüchtiger Alterthumsforscher und zeichnete Vieles, was jedoch leider verloren gegangen ist, auf. Zu seiner Zeit sangen die jungen Leute Nachts an den Fensern der Hausfrauen: "Ach, Frauen, liebe Frauen! Laßt eure Magd aufstehn, und gifft uns wat und laßt uns gehn!" Aus dieser Colltecte wurden ein Mal fünf Goldgulden und ein Ducat für Kirchenzierrath verwandt.