Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/126

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Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
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festen, aber die Herzoge hatten sie als Domanialgüter eingezogen: das war gerade der Umstand, der bei dem Reichsvicekanzler so mächtig dafür sprach, daß Wallenstein statt jener Herzoge Mecklenburg haben müsse. Des Reichsvicekanzlers Großvater Ulrich von Strahlender ff war noch sehr reich begütert: er hatte das ganze Amt Kriewitz zwischen Schwerin und Sternberg und das sogenannte Ländchen Poel, eine Halbinsel unweit des Hafens von Wismar besessen. Das Geschlecht gehörte aber zu denen, die, wie die Hahn, die Bülow, die Lühe und Andre, dem Landfrieden nicht parirten und es verlor sein großes Vesitzthum wegen einem bedauerlichen Landfriedensbruche. Ulrich kam im Jahre 1560 in die Reichsacht und starb im Ausland. Das Reichs-kammergerichtsurtel vom 6. Mai 1560 besagte: „Ulrich Strahlendorff und Levin Kampcz*) feien aus des Letzteren Wohnung zu Klein - Plasten mit etlichen zu Roß und zu Fuß in Bernhard Plasten's und seiner Frau Anna und seines Sohns Christoph Wohnhof in Groß-Plasten gewaltsamer und landfriedensbrüchiger Weise mit Feuerbüchsen und anderen Wehren eingefallen und hätten den Christoph Plasten aus der Scheune in seiner Mutter Echlafkammer gejagt und nachgeeilt und dafelbst mit Büchsen und andern Wehren in den Kopf geschlagen, verwundet und endlich vom Leben zum Tode gebracht; Levin Kampcz habe auch den todten Körper mit einer Feuerbüchse durch den Hals geschossen, die Frau



[1]

  1. *) Einer von der Familie des bekannten preußischen Ministers Carl von Kampcz, des Demagogenriechers.