Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/128

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1
Teil 2 | Teil 3 | Teil 4
<<<Vorherige Seite
[127]
Nächste Seite>>>
[129]
Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Schreckenszeit der Executionen nach der weißen Bergschlacht bei Prag und erwarb aus dem Rebellengut die große Herrschaft Chlumetz ohnfern Budweis im Nidschower Kreise, damals taxirt auf 300,000 Gulden, aber gekauft um nur 127,000 Thaler: diese große Herrschaft, 20,000 Einwohner jetzt enthaltend, tam später an die Grafen Kinsky, die sie noch heut zu Tage besitzen. Leopold von Strahlendorff's Sohn, Peter Heinrich von Strahlendorff, ward 1624 durch Ferdinand II. baronisirt und trat in den Posten seines Vaters als Reichsvicekanzler und Geheimer Rath. Er war so reich, daß er dem Kaiser in seinen damaligen Geldbedrängnissen 18,000 ungarische Ducaten vorstrecken konnte. Die Berichte der Zeit gedenken seiner als eines der stärksten Tafelhalter und Zecher: er starb an der Consequenz dieser Passion, dem Podagra, noch im Todesjahre Ferdinand's II. 1637. Er war es, der Wallenstein's Sache so lebhaft betrieb. Durch die Strahlendorffe, die in steter Verbindung mit Mecklenburg blieben, erhielt die mecklenburgische Ritterschaft einen festen Fuß in Wien, sowohl in der Anticamera des Kaisers, als in dem wichtigsten Gericht, dem Reichshofrath, wo später die Prozesse gegen die Herzoge getrieben wurden *).



[1]

  1. Noch gegenwärtig lebt ein Strahlendorff in Mecklenburg, der Eiblandmarschall ist. „Man nannte seiner Persönlichkeit wegen ihn in seiner Jugend schon ,,Ritter von der traurigen Gestalt", er ist jedoch kein Narr." Handschriftliche Mittheilung aus Mecklenburg