Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/135

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Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1
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Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
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schehe. Der Herzog griff den Prinzen abermals an, machte ihn von den Armen der Mutter los und übergab ihn an Jemand, der ihn in ein ander Gemach tragen mußte, so für ihn zubereitet war. Die Mutter sagte: „Nun, Gott wird's sehen und richten! Ich bin ein Schauspiel der Gewaltthätigkeit vor der ganzen Welt. Noch ist keiner Fürstin dergleichen im ganzen Römischen Reich widerfahren. Gott wird die bösen Rathgeber strafen!" Der Herzog antwortete: „Ich nehme Alles auf mich!" Die Mutter sagte: „Ich hab' all mein Bitten und Flehn umsonst angewandt. Nun will ich kaiserliche Majestät und die ganze Welt davon urtheilen lassen." Der Herzog erwiederte: „Das kann ich nicht wehren" und ging davon; besuchte den Prinzen, tröstete ihn, verordnete Frauen und Jungfrauen zu seiner Aufwartung.

Hiernächst verglich sich zwar der Herzog den 22. Januar mit seines Bruders Wittwe, also, daß er ihr freistellte, so lange zu Güstrow zu bleiben, bis das Land wieder in Ruhe, auch ihren Sohn zu besuchen, wenn es ihr beliebte. Aber die Wittwe widerrief bald darnach solchen Vergleich vor Notar und Zeugen. Inzwischen starb Kaiser Ferdinand II. zu Wien den 5./15. Februar und folgte ihm sein Sohn Ferdinand III.

Dieser Kaiser Ferdinand III. ließ den 11./21. Februar ein ernstliches Mandat an den Herzog Adolf Friedrich ergehen, von aller Gewaltthätigkeit abzustehen, die Wittwe Eleonore Marie zu Güstrow ungestört zu lassen und seines Pupillen halber nichts wider sie vorzunehmen, sondern die Sache dem Kaiserlichen Ausspruch