Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/539

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Obst gedeiht nicht, aber entzückende Aussichten und herrliche Wasserfälle trifft man vielfältig.

      Zur Pfarre Embach sind außer dem gleichnamigen Dorfe die zerstreuten Häuser von Berg, Heuberg, Teufenbach, Urbar und Winkel, mit 94 Häusern, 121 Wohnparteyen, 621 Einwohnern zugewiesen.

      Embach, Emmbach, Emmersbach, ein Dorf auf einer hochliegenden Gegend, am Eingange in das schöne Thal Rauris und Bucheben, mit 26 Häusern, 34 Wohnparteyen, 140 Einwohnern, 1 Meile von Lend, 1 1/2 von Eschenau, 2 von Taxenbach, 1 von Rauris, 4 von Dorfgastein entfernt.

      Der Ort erscheint 1196 zuerst urkundlich, und erhielt 1508 eine Vikariatskirche zu Ehren des heil. Laurenz. Sie ist schön, mit 3 Altären, 3 Glocken und einer Orgel geziert.

      Embach ist ein seit Jahrhunderten bekannter Wallfahrtsort, wo man in der sogenannten Elendkapelle vor dem Bilde der Gottes Mutter Maria besonders gern der Andacht pflegt.

      Diese Kapelle entstand nach einem Grabsteine an einer Seitenwand in derselben durch die edle Ursula Penninger zu Penningberg, geb. Heilin (+ 1550). Sie hatte (nach alter Sage) als Witwe des Ulrich Penning zu Penningberg, salzb. Kammerherrn, eine Tochter, welche blind, sinnenarm und einfältig war. Dieses Kind verlor sich im 12. Lebensjahre aus dem Penninghofe, der noch jetzt am Geschwandnerberge zu Taxenbach steht, und Niemand wußte, wohin sich das Mädchen begeben habe. In dieser Angst machte die fromme Mutter Gott, dem Allmächtigen, und seiner Mutter Maria das Gelübde, daß sie an jenem Orte, wo ihre verlorne Tochter gefunden werden würde, eine Kapelle aufbauen wolle. Nach diesem Verlobnisse wurde das Kind aufgesucht, und auf dem Elendberge, eine starke Stunde vom Pfenninghofe entfernt, bey der Kapelle eines Hirten, wo sich jetzt noch eine gemauerte Kapelle befindet, mit gutem Verstande und völlig sehend gefunden. Da aber an diesem Orte kein rechter Platz zu einer Kirche vorhanden war, so wurde sie etliche Schritte aufwärts davon um 1575 erbaut. Man stellte das Bildniß der schmerzhaften Mutter zur Verehrung auf, machte eine Stiftung dazu, welche am St. Barbara-Tage gehalten wird, und stellte einen Meßner an. (Pfarrschriften.)