Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/549

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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der Weg sich in das Alpthal Ferleiten und der Heilquelle den St. Wolfgang theilt.

      Auf der Alpe Ferleiten (1/2 Stunde von Fusch) und zu St. Wolfgang im Heilbade (1 1/2 Stunde von Fusch) sind Kapellen oder Filialen, in der Nähe davon das Wiesbachhorn, auch Weisbachhorn und gewöhnlich Vischbach genannt, die hohe Gemsburg, das Mitterkahr, der Thorkopf, der Rieger-Schober, die hohe Tenne, der Königsstuhl im Halbzirkel.

      In der Nacht vom 11. März 1817 wurde das Zulehen Oberstatt in der Ferleiten von einer Lavine verschüttet. Von 24 Ochsen, 1 Kuh und 30 Böcken konnten nur noch 5 junge Ochsen gerettet werden. (Salzb. Zeit. d. J. Nr. 57.)

      In der Filiale von St. Wolfgang am Weichselbache wird am Magdalena- und Wolfgangs-Tage Messe gelesen.

      Im 15. Jahrhunderte, und wahrscheinlich noch ungleich früher, stand daselbst schon eine ansehnliche Kirche mit zwey Thürmen.

      Eine Bulle des Kardinal-Kollegiums in Rom von 1513 (sie ist noch vorhanden) schmückt die alte Kirche zu St. Wolfgang am Weichselbache mit Indulgenzen aus. Die Kirche stand damals nicht an der Stelle, wo sie jetzt erbaut ist, sondern ungefähr 400 Schritte davon auf einem Hügel. An der Seite des Hügels, wo man heut zu Tage die Kapelle St. Sebastian erblickt, stand das Badehaus, gerade über dem Graben erbaut.

      Eine gewaltige Windlähne zerschmetterte 1703 die Kirche, das Badehaus und die Stallungen; Menschen und Vieh wurden unter dem Schutte begraben. 1705 baute man die Kirche von Neuem auf ihrem jetzigen Platze, und ihr gegenüber das Badehaus. In diesem traf Vierthaler ober einer Thüre folgendes Distichon, durch das Zusammentreffen zweyer Franziskaner daselbst entstanden:

            Heic fuerant sacro Francisci ex ordine fratres:

            Unus Alexander, Magnus et alter erat.

      Bis zum Jahre 1792 hatten das hiesige Bad mehr als 7000 Gäste besucht. (Vierth. Wand. II. 225 — 230.)

      Das Vikariat ist ein Ausbruch von der Pfarre Zell am See.