Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/553
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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im Jahre hindurch 2 Mal Messe gelesen wird) und Vorderglemm, mit 356 Häusern, 421 Wohnparteyen, 2186 Einwohner, zugetheilt.
Oberboden, wo Kammer und Prielau, Saalhof und Zell.
Oberboden, zerstreute Häuser mit 384 Bewohnern, 1/2 bis 5/4 Stunden von Zell am See, mit den 2 ordentlich eingeweihten Kapellen Kammer und Prielau. Von Kammer war schon oben die Rede.
Das Schloß Prielau liegt nordwestlich nahe am Gestade des Zellersees, in der Ebene von Sümpfen und Morästen. Christoph Perner baute diesen Edelsitz um 1560. (Metzger hist. salisb. 605.)
1590 kaufte denselben Dietrich Khuen v. Belasi; 1722 das Bisthum Chiemsee an sich. (Hübner II. 582.)
Saalhof, Salhof, einst Saalburg, ein gut erhaltenes Schloß, mit 29 Bewohnern, 1 Stunde von Zell gegen Nordwest an der Landstraße.
Es ist 3 Geschosse hoch, an den 4 Ecken mit kleinen Thürmchen versehen; gehörte einst eigenen Grafen, später den Herren von Kobold zu Tambach, dann der Freyinn Hackledt zu Teichstätt im Innkreise (man sehe denselben S. 243 und 249), jetzt den Erben des Pflegers v. Braun. (Hübner II. 58Z; Salzb. Int. Nro. 33 von 1810.)
Den Saalhof erbaute, vielmehr erneuerte Christoph Aman von Saal und Judendorf, einst Pfleger zu Kaprun.
Zell am See, Zell im Pinzgau, Cella in Bisoncio, Cellars, ein Markt mit 94 Häusern, 131 Wohnparteyen, 572 Einwohnern, 18 Stunden von Salzburg, 2381' ober dem Meere. Der Ort hat seinen Namen und sein Entstehen einem Kloster zu verdanken, dessen Mönche sich zu den Zeiten des heil. Virgil von der Arbeit ihrer Hände nährten.
Die Angabe, daß der Zeller-See immer höher anschwellt, ist unrichtig, nachdem durch die von Sr.k.k. Majestät Franz I. allergnädigst angeordnete Entwässerungsarbeiten, welche sehr zweckmäßig und mit bestem Erfolge geführt werden, der Wasserstand des Sees bedeutend niederer, als ehedem ist.
Die Pfarrkirche zu Ehren des h. Hippolyt, groß und finster, hat ein auf Säulen ruhendes, altgothisches Deckengewölbe, und einen über 2 Stuffen erhöhten Chor. 1217 gab sie Erzbischof Eberhard II. zum Bisthume Chiemsee, und stellte 1218 den Probst des hiesigen Klosters, den