Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule von Stradonitz)/31
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oder ein liegendes Kreuz (x)[GWR 1] oder ein liegendes Unendlichkeitszeichen oder eine liegende 8 (∞), statt „vermählt durch Bevollmächtigte", was es allerdings nur noch in fürstlichen Häusern gibt: pp. (per procurationem), für „gefallen": zwei gekreuzte Schwerter (X), für „getauft": eine kurze, das Wasser bedeutende Wellenlinie (~), für „legitimiert durch nachfolgende Ehe": l.p.s.m. (legitimatus per subsequens matrimonium), für „begraben": ein kleines liegendes Rechteck, das einen Sarg bedeuten soll (▭). Gedacht ist die Anwendung dieser Hilfszeichen so, daß man erst das betreffende Hilfszeichen hinsetzt, dahinter den Ort und dann sogleich in möglichster Kürze das Datum folgen läßt. Statt „geboren zu Berlin am 15. Juni 1865, vermählt zu Leipzig am 1. Januar 1900, gestorben zu San Remo am 30. November 1908" würde man also lediglich zu schreiben und zu drucken haben: „* Berlin 1865, Jun. 15., = Leipzig 1900, Jan. 1., † San Remo 1908, Nov. 30.", wobei dann durch die Einfügungen: „~ Berlin, Jun. 18." und „▭ Berlin, Dez. 5." auch noch Taufe und Begräbnisort vermerkt werden könnten. Alles, wie leicht zu ersehen ist, in völlig eindeutiger, außerordentlich kurzer und raumersparender, folglich auch billiger, und vor allem auch international verständlicher Weise, denn die Zeichen sind so gewählt, daß ihr Sinn sich ohne weiteres dem Gedächtnis einprägen und deshalb auch international verständlich sein muß.
In dieses Gebiet der genealogischen Zeichenlehre gehören nun noch einige andere Darstellungszeichen für die beiden Grundformen der genealogischen Tafeln, nämlich die Stammtafeln und die Ahnentafeln: Darstellungszeichen, die aber auch für alle anderen Formen genealogischer Tafeln in gleicher Weise verwendbar sind und die ich zu erwähnen deshalb gerade in diesem Kreise nicht unterlassen darf. Es sind dieses:
der senkrechte, durchgezogene Strich (|), um darzustellen, daß A mit Sicherheit als der Sohn des B erwiesen ist, wobei man A unten und B oben an den Strich zu schreiben hat;
der senkrechte, aber unterbrochene Strich oder die senkrechte punktierte Linie, um darzustellen, daß A wahrscheinlich der Sohn des B ist;
die senkrechte, geschlängelte Linie, um darzustellen, daß A nicht der Sohn des B ist, sondern durch eine Vermittlung von mehreren Geschlechtsfolgen des Mannesstammes von ihm abstammt;
die wagerechte, nach oben geöffnete Klammer (), um darzustellen, daß die beiden über der Klammer stehenden und durch sie verbundenen Personen ehelich miteinander verbunden waren;
die wagerechte, nach unten geöffnete Klammer (), um darzustellen, daß diejenigen Personen, die unter der Klammer stehen und durch sie verbunden sind, Geschwister sind.
Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)
- ↑ Hier wird teilweise mit Ersatzzeichen gearbeitet; vergleiche Genealogische Symbole und Zeichen.