Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/118

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
<<<Vorherige Seite
[117]
Nächste Seite>>>
[119]
Quix Aachen-Muensterkirche.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



Gesandten. Wagen und Pferde waren schwarz behangen. In dem fünften Wagen befand sich der Gesandte in Trauerkleidern. An der Wolfsthür empfing die gesammte Geistlichkeit der Kirche den Zug. Die vier Bürger hoben das Leichentuch aus dem Wagen, und überreichten es dem Stifte, welches dasselbe durch die ältesten Kapläne der Kirche, in Begleitung der Geistlichkeit und des Gesandten mit seinem Gefolge, auf den Muttergottes Altar hinlegen ließ.

      Am folgenden Tage Nachmittags wurden die Vigilien für den verstorbenen König feierlich gehalten, welchen der Stadt-Rath und die Herrn Scheffen beiwohnten, und wozu der Gesandte durch zwei Deputirte Kanonici, und den Syndik des Stifts mit drei Wagen abgeholet wurde.

      Am dritten Taqe wurden Morgens 11 Uhr die feierlichen Exequien gehalten. Das Trauergerüste war 24 Fuß lang, 18 breit, 50 hoch, und geschmackvoll ausgerüstet und geziert. 162 große, silberne Altar-Leuchter waren auf der ersten Etage, deren vier Ecken 8 Vasen einnahmen, von welchen vier Fackeln trugen, und von den andern vier stieg Weirauchs-Dampf empor. An den Seiten und vorne war das französische Wappen angebracht. Die zweite Etage war ebenfalls reichlich mit Lichtern und Sinnbildern versehen. Auf der dritten ruhete die Todten Bahre mit dem gedachten Leichentuche behangen. Krone, Scepter und Schwert lagen auf der Bahre. Die vier Ecken nahmen Genien