Kolloquium zur sächsischen Genealogie/Rückblick 7. Kolloquium
Unter dem Titel
Adelsgenealogien und Adelsverlust in Sachsen
fand mit Unterstützung des Dresdner Stadtarchivs [1] das inzwischen
7. Kolloquium zur sächsischen Genealogie
statt. Ausrichter war diesmal die Leipziger Genealogische Gesellschaft e. V. mit Unterstützung des Teams des "Dresdner Residenztreffs".
Knapp 50 Familien- und Heimatforscher aus ganz Sachsen waren der Einladung gefolgt. Interessante Vorträge und aufschlussreiche Gespräche in den Pausen und zur Ahnenbörse entschädigten für die teilweise weiten Anfahrten.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Martina Wermes, Vorsitzende der Leipziger Genealogischen Gesellschaft e. V. die Anwesenden und dankte in Ihren Worten für die Unterstützung durch das Stadtarchiv Dresden. Weiterhin bedankte sie sich bei Herrn Prof. Dr. Lorenz für die jahrelange redaktionelle Betreuung der Zeitschrift "Familie und Geschichte" der sächsischen genealogischen Vereine. Der bisherige Schriftführer gibt den Staffelstab weiter an Herrn Frank Reinhold. Weiterhin ging Martina Wermes auf die Inhalte der kommenden Stunden und die Zielstellung des Kolloquiums ein.
Thomas Kübler, Leiter Stadtarchiv Dresden, dem zweitgrößten kommunalen Archiv in Deutschland, begrüßte als Gastgeber die Teilnehmer und ging in seiner sympathisch launigen Art auf die Arbeit der Archive ein. Gleichzeitig stimmte er damit auf die im Anschluss an die Vorträge geplante Führung durch das Stadtarchiv ein.
Den Vortragsreigen eröffnete, nach einigen organistorischen Hinweisen des Moderators der Veranstaltung René Gränz, der Dresdner Thomas von Ryssel mit dem Thema: Ahnennachweis am Beispiel der Familie von Ryssel. Im Mittelpunkt des Vortrages stand dabei die akribische Arbeit, anhand von Primärquellen adlige Abstammungslinien zu belegen. Auch neueste Forschungserkenntnisse flossen in den Vortrag ein. Dr. Johannes Rogalla von Bieberstein (Leopoldshöhe) referierte anschließend zum Thema: Adelsaberkennung einschließlich Niederlegung des Adelstitels. Im Ergebnis der Vortrages konnte konstatiert werden, dass insbesondere bei der Niederlegung des Adelstitels noch erheblicher Forschungsbedarf besteht. Der Referent ging in seinen Ausführungen auf Beispiele seiner eigenen Familie, wie auch anderer adlicher sächsischer Familien ein. Durch eine umfangreiche Vorbereitung und ständiger Beschäftigung mit diesem Thema wurde viel Substanz vermittelt.
Den Vorträgen schloss sich eine lebhafte Diskussion an, die insbesondere von den Erfahrungen der einzelnen Teilnehmer geprägt war.
Den nächsten Vortragsblock eröffnete die Dresdner Archivarin Christine Weisbach. Ihr Vortrag trug den Titel: Quellen zur sächsischen Adelsgeschichte Hauptstaatsarchiv Sachsen. Neben fundierten Auskuünften zu den bestehenden Beständen und Signaturen konnten durch die Referentin wertvolle Hinweise zur praktischen Forschung in den Staatsarchiven Sachsens gegeben werden. Im zweiten Vortrag in diesem Block ging Prof. Dr. Wolfgang Lorenz (Annaberg-Buchholz) in seinem Vortrag: Irrtümer in der genealogischen Adelsliteratur und deren Aufklärung durch Quellenarbeit in einem kurzweiligen Statement auf eigene Erfahrungen bei der Erforschung adliger Vorfahren in der Ahnenliste ein. Dies zeigte anhand praktischer Erfahrungen, dass eine Forschung an der Primärquelle und das kritische Hinterfragen eigener und fremder Forschungsergebnisse teilweise zu völlig neuen Erkenntnissen in der Forschung führen kann.
Da die vorgesehene Zeitrahmen bereits überschritten war, wurde die Diskussion zu den vorgenannten Themen auf den Nachmittag verschoben. In der anschließenden Mittagspause in einem angrenzenden Restaurant wurden vielfältige Themen der eigenen Forschung erörtert, neue Forscherkontakte geknüpft und der Vormittag ausgewertet.
Verspätet ging dann Frau Dr. Nicole Völtz in ihrem Vortrag: Zeugnisse sächsischer Adelskultur: Zum Projekt eines Museums des sächsischen Adels auf Schloss Nossen auf ein hochspannendes Projekt des Institutes für Geschichte und Volkskunde ein. Insbsondere die Erarbeitung des Konzepts wurde vorgestellt. Wichtig ist dabei insbesondere die Einbindung noch lebender Zeitzeugen und die Knüpfung entsprechender Netzwerke, um diesen Projekt entsprechend Anerkennung und Unterstützung zu verschaffen.
In der anschließenden Diskussion und dem Schlusswort von Martina Wermes wurde nochmals auf eine weitere notwendige Aufarbeitung insbesondere zum Adelsverlust hingewiesen. Ein großes Dankeschön galt allen beteiligten Referenten, die zu dieser gelungenen Veranstaltung beitrugen.
Thomas Kübler führte anschließend die Interessierten durch das Stadtarchiv Dresden mit seinen wertvollen Beständen. Neben der Originalurkunde der Ersterwähnung Dresdene wurden auch Wachstafeln, Schinkenbücher und weitere Raritäten gezeigt. Für die Teilnehmer ging die Führung viel zu schnell zu Ende.
Gleichzeitig fand eine Ahnenbörse statt. Hier konnten die Teilnehmer Forschungsergebnisse austauschen, Nachfragen aus verschiedenen Datenbanken wurden beantwortet und Hinweise zur weiteren Forschung wurden gegeben. Ein Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe ist für das Jahr 2012 geplant.
Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier ... (nicht mehr online: www.graenz.name/ftp/Microsoft_Word__Flyer_7.pdf) herunterladen. In die Einladung kann hier nochmals Einsicht genommen werden.
Bildimpressionen zum Kolloquium sind hier ... [2]gespeichert.
Das E-Book mit allen Vorträgen lässt sich hier [3] herunterladen.
Anlässlich der Ahnenbörse wurden folgende Materialien verteilt bzw. Anfragen gestellt:
- Familienforschung in Mittelpolen, [4]
- Götze, Robby Joachim: Sophie Fürstin von Albanien, [5]
- Silvermount Studio für Genealogie, [6]
- Papiermuseum Fockendorf, [7]
- Dresdner Residenztreff, [8]
- Genealogiestammtisch Limbacher, Land, [9]
- Sächsisches Gemeinschaftsprojekt .:webgenealogie:., [www.webgenealogie.de]