Strandvilla
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Hierarchie
Regional > Litauen > Strandvilla
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Strandvilla
Einleitung
Strandvilla, Kreis Memel, Ostpreußen
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Strandvilla gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Strandvilla gehörte 1888 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Strandvilla gehörte 1888 zum Standesamt Plücken Martin.
Geschichte
Gastwirtschaft am Leuchtturm Memel, 1888 von Hch. Döring eröffnet.
Schilderung
"Das Auto hielt in Strandvilla. Von der Mole schauten sie über das gewaltige Halbrund der Hafeneinfahrt. Wie weit streckte diese Stadt ihre Arme aus! Der hohe Schornstein der Zellstoffabrik teilte den westlichen Himmel, und seine Rauchfahne lag wie ein zweiter Wall über dem dunklen Gebirge der Kurischen Nehrung. Gert sah mit großen Augen das Licht über der Stadt, sah ihre Zinnen und Türme, ihr altes Gesicht, das wie einer Mutter Gesicht war.
Gleich einer Nadelspitze stach der Turm von St. Johannis in den hellblauen, wie von Pastellfarben gezeichneten Himmel. Und dann folgten Türme und Schornsteine und rote Dächer und die weißen Leiber der Petroleumtanks, und es war, als wenn sich hier an der Mündung alles mit in die Ferne drängen wollte. ... Sie suchten den Windschutz hinter dem Seepavillon auf ... Ein Mellneragger Fischer mit einer beladenen Karre stellte sich neben sie, um auch vor dem Wind geschützt zu sein, und hüllte sich in den Dunst seiner Pfeife. "Holländischer Tabak!", sagte der Vizekonsul anerkennend. "Geschmuggelt!" knurrte der Fischer kurz, und bei seiner Schweigsamkeit bedeutete es schon viel, daß er sich überhaupt zu einer Antwort herbeiließ. Gleich darauf, als hätte er sich damit etwas vergeben, spie er verächtlich eine schwarze Flüssigkeit in den Sand. Dann klopfte er sich die Pfeife am Knie aus, steckte sie in die Tasche und schob mit seiner Karre den Hügel hinunter zum Mellneragger Seestrand.
"Auch nicht anders als in Hamburg oder London!", lächelte der Vizekonsul, und dann schaute er einem alten, verhutzelten Weiblein zu, das mit einem Sack zwischen den Molensteinen herumgeisterte und Holzstücke auflas, die das Wasser herangespült hatte." [2]
Bewohner
Bearbeiter:
Keine Einträge vor 1909 gefunden.
- Das Notadressbuch 1915 führt die Eigentümer nicht in jedem Fall auf.
- 1909
Eigentümer: Braun, Adolf, Restaurateur
Einwohner: Brokoff, M, Stütze, Neumann, H., Ww. - 1915
Eigentümer: Braun, A.
Einwohner: Bennert, F., Kellner, Adolf Braun, Restaurateur, Tel.120, Eigentümer, Neumann, H., Forstaufs.-Ww. - 1926
Eigentümer: Braun, Walter
Einwohner: Braun, Walter, Herrmann, Marie, Ww., Lenkeit, Georg, Kutscher, Lindes, Josef, Dr. - 1929
Eigentümer: Braun, Walter
Einwohner: Braun, Walter, Hermann, Marie, Aufseher-Wwe., Kawohl, Martin, Kutscher, Klare, Moritz, Volonteur, Linder (Lindes), Josef, Dr., Gerichts-Assessor, Peidszus (Peldszus), Lydia, Stütze, Schneider, Georg, Amtsgerichts-Rat - 1931
Eigentümer: Braun, Walter
Einwohner: Bartel, Albert, Arbeiter, Bolz, Helene, Lehrm., Braun, Walter, Restaur., Herrmann, Marie, Witwe, Klare, Moritz, Volontär, Krosien, Elisabeth, Stütze, Szobries, Lina, Wirtin, Wapsa, Gertrud, Kinderfrl. - 1935
Eigentümer: Braun, Walter
Einwohner: Rispel, Eva, Stütze, Braun, Walter, Restaurateur, Killat, Fritz, Hausmann, Nelaimischkies, Minna, Hausmädch., Nelaimischkies, Fritz, Hausm., Redetzki, Luci, Wirtschaftslehrl., Schudinat, Herta, Lehrm., bei Braun, Szobries, Lina, Wirtin, Wapsa, Hedwig, Hausmädch. - 1942
Eigentümer: Braun, Walter, Gastwirt, Tel.4454
Einwohner: Bendig, Helene, Hausgehilfin, Braun, Walter, Meiszies (nicht im Einwohnerverzeichnis gefunden), Schmiedefeld (nicht im Einwohnerverzeichnis gefunden), Trawinsky (nicht im Einwohnerverzeichnis gefunden)
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Rudolf Naujok: "Frau im Zwischenland" (um 1940)