Lehrbuch der gesammten wissenschaftlichen Genealogie/203
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Lehrbuch der gesammten wissenschaftlichen Genealogie | |
Inhalt | |
Vorwort | Einleitung Erster Theil: Kap. 1 • 2 • 3 • 4 Zweiter Theil: Kap. 1 • 2 • 3 • 4 Dritter Theil: Kap. 1 • 2 • 3 • 4 • 5 • 6 | |
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Erstes Capitel.
Form und Inhalt der Ahnentafel.
Im Gegensatze zur Stammtafel bietet die Ahnentafel ein ihrem Inhalte nach unbegrenztes Feld der Darstellung dar, und es ist unter diesen Umständen sehr schwierig passende Formen für die Ausführung von Ahnentafeln zu finden. Die Stammtafel läßt sich durch Einschränkung auf die männlichen Descendenzen wie wir gesehen haben (Cap. III) sachgemäß zu einem überall noch übersichtlichen Bilde gestalten und sie zeigt unter allen Umständen einen in irgend einem Zeitraum gegebenen Abschluß der Geschlechtsfolge. Die Ahnentafel fordert dagegen ihrer Idee und Absicht nach die unweigerliche Aufnahme aller in aufsteigenden Reihen an dem Leben eines Individuums betheiligten Erzeuger männlichen und weiblichen Geschlechts. Diese Reihen verdoppeln sich in arithmetischer Progression und finden eine Grenze ihres Wachsthums lediglich in der Unmöglichkeit eines individualisirten Nachweises, nicht aber in der unzweifelhaft vorauszusetzenden Wirklichkeit der Dinge selbst. Der Stammbaum findet, wo er auch angefangen wurde, in den heute lebenden Nachkommen eines Stammvaters seinen zeitlichen, und in dem etwa eingetretenen Aussterben der Geschlechter seinen dauernden Abschluß, die Ahnentafel dagegen ist ihrem Wesen nach ohne erdenklichen Endpunkt; mathematisch betrachtet reicht sie in die Unendlichkeit, Jede Zahl von Voreltern eines Menschen muß immer wieder mit zwei multiplizirt werden, wenn man die Erzeuger derselben zahlenmäßig bezeichnen soll. Die Grenze der Ahnentafel wird mithin nur durch das Aufhören der historischen Ueberlieferungen herbeigeführt, und sie ist daher selbstverständlich für jede einzelne Person eine sehr