Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/030

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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Ettlingen, die Einkünfte der Bickesheimer Kirche, 100 Klafter Holz usw. Auch die Pfarreien Ettlingenweier, Stupferich, Schöllbronn und Bulach wurden den Ettlinger Jesuiten damals zugeteilt.

      Bei den Zerstörungen im Orléans'schen Krieg (1689–97), als auf Befehl des Königs Ludwig XIV . seine Truppen unter Melac nach Heidelberg, Mannheim und Worms kamen und dort in bekannter Weise hausten und brannten, lagerte am 31. Januar 1689 das Serenji'sche Korps, 10 000 Mann stark, bei Rüppurr. Am 14. und 15. August 1689 fiel auch Ettlingen in die Gewalt der Franzosen und wurde beinahe ganz zerstört. Kolb berichtet, daß in diesem Jahr das hiesige Schloß zerstört worden sei, was aber widerlegt wird. Tatsache ist, daß am 26. Juni 1689 bei Beiertheim Feldlager der baier’schen und kaiserlichen Truppen war. Am 27. u. ff. August 1690 lagerte eine Menge Militär in der Gegend von Ettlingen und Rüppurr; die Zobor-Husaren und die kaiserliche Artillerie war in unmittelbarer Nähe des Schlosses und Dorfes Rüppurr. Auf einem Lagerbuchplan des vorigen Jahrhunderts steht das Schloß noch. Im selben Jahre, 1690, wurde in Ettlingen ein großer Teil der Stadtmauer zerstört und es sollte auf Befehl des französischen Königs die ganze Mauer niedergerissen werden, aber durch Vermittlung des Amtmanns Mohr blieb sie erhalten, „weil es sonst nicht möglich wäre, in Ettlingen zu wohnen, da kein Mensch weder zu Haus noch auf dem Felde vor den Husaren sicher ist.” Wie mag es erst auf den benachbarten Dörfern, hier, zugegangen sein? Wohl ähnlich wie wir aus Mönsheim hören. Nach 1698 sind dort 60 zerstörte Hofstätten leer, an Feldern liegen noch wüst und öd 40 Morgen Weinberg, 1000 Morgen Äcker. Es fehlte an Leuten und Vieh zum Bau; zudem mußte mancher sein Gut über täglichem Fronen und Jagen wüst liegen lassen; zu allem Unheil kamen noch Mißjahre (Hoffmann, Geschichte des Dorfes Mönsheim.)

      1689 berichtet der Keller in Gottsau an den Markgrafen Friedrich Magnus: „Wenn die Zeiten nicht so miserabel wären und die Schreibmaterialien nicht so übel zu bekommen, wollte ich genauen Bericht erstatten, so aber muß ich bis auf hoffnungsreichere Besserung mancherlei zusammenziehen. Der Rippurer Früchte (nämlich deren Verkauf) kann ich mich nicht annehmen. Daß ich aber durch Amtsuntertanen solche Früchte nach Pforzheim führen lassen soll, bin ich viel zu schwach Eurer Durchlauchte wiewohl Leibeigene jedoch Pflichtvergessene Untertanen zu bezwingen. Als ich ihrer Durchlancht der Prinzessin Sachen aus dem Gewölbe zu führen, nur vier Fuhren ausschrieb, ist nicht nur kein einziger Bauer gefahren, sondern und zwar die Grätzinger haben mir durch den Büttel trocken und ohne Scheu ansagen lassen, der Teufel solle sie holen, wenn sie fahren,