Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/052
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Aber 15 Personen wurde ihr gekauftes, je 1–2 Viertel, im Jahre
1800 wieder abgenommen, zusammen 23 Viertel, weil sie nicht zahlen
konnten. – 1797 hat Rüppurr von der französischen Invasion her
Kriegsschulden an Durlach zu bezahlen wegen Mehl- und Haferlieferungen
in die Magazine, an Vorschuß 310 fl, an die Amtskasse
66 fl, an den Bürgermeister Kiefer 80 fl, an die Forsteinnehmerei
380 fl, Summa 836 fl. Außerdem aber ein noch weit mehreres an
die Wirte, für den von ihnen beim Einrücken der Franzosen im Jahre
1796 abgegebenen Wein. Der diesfällige Betrag ist 1653 fl. Doch
dürften sich die Wirte wohlfeiler finden lassen. Die Gemeinde braucht
dringend ein Kapitalanlehen von 836 fl, da sie sonst exekutiert werden
müßte. Sie bittet um Erlaubnis zu solchem Anleihen, das aus den
Erträgnissen ihrer Gemeindeallmendwiesen wieder heimbezahlt wird.
Bei Begleichung der Wirtsrechnungen bekommt Lammwirt S. statt geforderter
860 fl nur 287, Baumwirt B. statt 280 fl nur 80, Pfarrer
Ludwig statt 144 fl nur 100. Summa 467 fl. Ferner verlangt
Kronenwirt Biterolf 252 fl, Straußwirt S. 252 fl, Summa 504 fl; die
wollen nicht mit sich reden lassen. Die Gemeinde hat aber nur 510 fl
Einnahme und 1343 fl Schulden. Die Weinforderung muß durch
Umlage bestritten werden. Die zwei letztgenannten Wirte sind für
einen Prozeß, verstehen sich aber schließlich, der Kronenwirt auf 120 fl
und der Straußwirt auch auf 120 fl.
Es ist ein trübes Bild, das 1798 über die hiesigen wirtschaftlichen Verhältnisse dargelegt wird. „Es hat sich hier schauderhaft langsames, trödelndes Arbeiten eingebürgert. Fast überall gehen die Leute im Sommer um 4, im Winter um 5 Uhr an die Arbeit, hier aber erst um 6. Von 8–9 Uhr wird gefeiert und 11 Uhr hat der Vormittag ein Ende. Um 1 Uhr geht es wieder an, von 3–4 wird gefeiert und mit 6 ist das Tagewerk vollendet, ohne vielleicht ein einzigesmal nötig gehabt zu haben, den Schweiß von der Stirne zu wischen. Dabei sucht einer den andern anzuschwärzen und sich selbst einen besseren Schein zu geben. – Wenigstens 80 Haushaltungen mit 340 Personen müssen fast beständig taglöhnern. 100 davon können auf dem Kammergut und in Karlsruhe und Ettlingen taglöhnern und jeden Tag 30 Kr. verdienen, aber das reicht nicht für alle. Milch und Grundbirnen ist ihre immerwährende Kost, aber dazu ist eine Kuh notwendig, die von sehr vielen auf Borgs erhandelt wird, wenn sie gleich nicht wissen, wo sie das Geld zum Bezahlen herbekommen. Aus ähnlichem Grund werden Pferde angeschafft Mangel an Verdienst durch Handarbeit besonders im Winter führt zum Pferde, denn dadurch kann etwas verdient werden in der Stadt und im Dorf bei denen, die kein Pferd haben. Es mag auf eine rechte oder unrechte Art erhalten werden, es muß eben da sein, weil