Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/081
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Kreuz auf dem Turm zerbrochen, die Fenster eingeschlagen. Das
Kloster Lichtental solle reparieren, da es vor etwa 20 Jahren auch
habe reparieren lassen. Beim letzten Abendmahl habe es in die Gefäße
hineingeregnet und die Tücher seien vom Winde umhergeweht
worden. 1728 wird die Äbtissin von den markgräflichen Oberbeamten
dringend gebeten, die Kirche doch reparieren zu lassen, aber sie will
zur Reparatur nicht mehr als 30 fl geben, aber nach dem Überschlag
kommt sie höher. Die ganze Kirche samt dem Chor (das damals
vorhanden war), innen zu verputzen und zu weißeln und in der Sakristei
eine Wand, die einfallen will, aufmauern: 11 fl Maurerarbeit, 11 fl
für Zimmermann, 1 fl 46 Kr. für Schlosser, 3 fl für Glaser, 32 fl
für Material=63 fl. – 1732 hören wir: Die Kirchenfenster werden
immer eingeworfen, weil keine Läden vorhanden sind (an Drahtgeflechte
dachte man damals noch nicht). Darauf wird gestattet, daß Läden
angebracht werden und in die Sakristei ein Fenster und zwei Lehnstühle
und ein Tisch mit einer Schieblade; die Kosten werden auf
16 fl berechnet. – 1748 wird mitgeteilt: ein silberner Kelch ist vorhanden,
von etlichen Offizieren gestiftet.
Aber auch in Ettlingen war die neu gebaute Stiftskirche in der innern Ausstattung sehr ärmlich, denn 1735 wird darüber geklagt, daß in einer so ansehnlichen Stadtkirche sich nicht eimal ein Taufstein befinde; 1760, daß wohl ein Taufstein vorhanden sei, aber kein heiliger Johannes darauf; auch sei der Meßner dem Trinken sehr ergeben und reinige die Altäre nicht von Spinngeweben und Staub.
1749 müssen die Bürger durch Umlage eine Glocke anschaffen; eine Orgel ist nicht vorhanden. Aus der Katharina-Barbara-Stiftung wird eine tuchene, orangefarbene und weiß abgenähte Kanzel-, Altar- und Taufsteindecke erlangt – 1754 ist schon wieder eine Reparatur sehr nötig. Die Äbtissin will zum letzten mal 20 fl geben. Diese sind aber nicht anzunehmen, sondern es wird ein Prozeß angestrengt. Kirchenrat und Special Bürklin hat dies der Gemeinde bekannt zu geben. 1759 übernimmt der Markgraf Carl Friedrich als Gutsherr in Sachen der Gemeinde gegen das Kloster Lichtental die der Gemeinde zufallende Hälfte der Aktenversendungskosten mit 10 fl 11½ Kr.; dasselbe wieder 1769 mit 39 fl 22 Kr. – 1763 wird das unumgänglich Nötige an der Kirche gebaut. Das übrige Geld darf zu einem Glöcklein verwendet werden, dessen man sehr benötigt ist, weil die Gemeindeglieder die eigentliche Zeit zur Predigt und Betstunde und dergleichen nicht wissen können, da keine Uhr im Dorf ist. Ein Jahr später wird wegen der zersprungenen Glocke in Wolfartsweier um Unterstützung gebeten, wie 1723 auch geschehen sei. – 1764 heißt es: Die Kirche ist ein schwaches Gebäu und abgängig – 1771 wird mitgeteilt, daß der Gemeinde Rüppurr gegen das Kloster Lichtental