Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/100
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die er nicht könne schreiben lehren; er wolle es aber wieder üben.”
Von großer Wichtigkeit für die Existenz der Schulen sind die Schulhäuser.
Die Kriegsstürme haben manches Schulhaus zertrümmert
und der Wiederaufbau ließ lange auf sich warten. Jn Rüppurr war
im Jahr 1699 eins vorhanden, aber 1705 nicht mehr (Oberrh. 23,249).
1711–13 wird ein neues Schulhaus und zugleich Rathaus gebaut. 12 Eichen und 90 Forlen werden dazu aus dem Herrschaftswald bewilligt, aber noch 1716 mangelt es am Kamin, an Bänken, Türen, Uhr und Glocken. Die Gemeinde bittet, eine Kollekte in den Oberlanden zu gestatten, was 1717 gewährt wird. – 1718 beklagen sich die Rüppurrer und Wolfartsweirer über ihren 70 Jahre alten Lehrer; aber bei der Prüfung ist nichts auszusetzen. Doch will der Lehrer seinen künftigen Schwiegersohn K., Weber von Durlach, sich als Adjunkt nehmen und die Besoldung mit ihm teilen; derselbe hat eine Probeschrift eingesandt. – 1740. Bei üblem Wetter werden im Schulhaus auch die Kindtaufen und Betstunden gehalten, aber eine Reparatur ist sehr nötig, sie kommtan 250 fl; ein neues käme auf 785 fl. Das Türmlein ist nicht mehr dauerhaft und muß neu gebaut werden. Unten war Schulstube, hinten Kammer und Schulmeistersstube und- daneben Küche. Oben Rathaus und Vorplatz. – 1745 besagt das K. Visitationsprotokoll, daß in dem Schulhaus keine Betstunde könne gehalteu werden, weil Lebensgefahr vorhanden sei. Im ganzen Dorf sei kein Haus, das zur Schule tauglich sei, auch das Pfarrhaus sei ein schlechter Bau. Aber es wird noch einmal geflickt. – 1746 bittet die Gemeinde: Die Kirche und das Schulhaus möchten auf den Gottesacker gebaut werden, was der erste Platz vom Dorf gegen das Schloß sei, damals. –- 1747: Der Schulmeister hat 60 Kinder und wohnt in einem elenden Haus, wie der Pfarrer und die Kirche. Der Lehrer klagt, daß er 40 fl Schullohn ausstehen habe. Die Leute seien arm und wenn er nicht sein Weberhandwerk triebe, könnte er nicht bestehen. An der Lehrart des Lehrers ist nichts auszusetzen, außer besser Schreiben, woran aber meist die Eltern schuld sind, die ihre Kinder nicht senden. –- 1748 wird das neue Schulhaus gebaut um 851 fl, ausschließlich des Türmleins. Es ist das jetzige Rathaus. Im zweiteu Stock ist die Schulstube, unten die Lehrerwohnung. – 1749. In Rüppurr wird im Sommer von 11–1 Uhr alle Tage Schule gehalten, in Wolfartsweier nur Donnerstags und Freitags, aber den ganzen Tag. Dies würde dem Rüppurrer Lehrer und Pfarrer auch besser gefallen. Sie werden dazu angewiesen. –
Den fürsorglichen Geist des Markgrafen K. Friedrichs erkennen wir in den Sonntagsschulen, die als neu aus der Volksschule herausgewachsener Zweig 1755 zuerst in den Diözesen Pforzheim und Stein nach württembergischem Muster eingeführt wurden. – 1756 kommt