Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/112
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Eberstein, 109jährig, schied. Den Übergang der Grafschaft Alt-
Eberstein an das markgräfliche Haus Baden erlebte sein Sohn und
Erbe Heinrich, der von den langwierigen Kaufverhandlungen, wodurch
die westliche Hälfte des eberstein'schen Gebiets badisch wurde,
den Vorteil hatte, daß er nun badischer Vasall wurde. Mit dem
Jahr 1283 erscheint der Edelknecht Heinrich von Riedbur als markgräflich-
badischer Dienstmann und gehörte wohl zu der tapferen Schar,
womit Hermann, der Sohn des Markgrafen Rudolf und der eberstein'schen
Kunigund, seinen alternden Vater befreite, als er noch am
Abend eines vielbewegten Lebens in der Veste Alt-Eberstein von
Feinden belagert wurde. Als Edelknecht war Herr Heinrich Diener,
und da der niedere Adel des Mittelalters zunächst nur Waffen- oder
Kriegsdienste geleistet hat, so versteht man unter Edelknecht einen
schildbürtigen, d. h. standesgeborenen Soldaten – armiger –, der
berechtigt war, die Ritterwürde zu erlangen. – Vorübergehend besaßen
die Rüppurrer auch die Burg Hornberg: 1283 kommt Gerhard Pfau
von Hornberg vor. – 1294 nennt Heinrich von Riedbur den miles
Heinrich de Troscheler seinen Schwager. (Gefch. d. Ob.-Rh. 7, 223).
Im selben Jahr 1294 verkauft Heinrich von Rietbur, Lehensmann
des Grafen von Eberstein und der Markgrafen von Baden seinen halben
Teil am Dorfe Spessart – Spetezhart –- bei Ettlingen, mit der
Vogtei und allen Gütern und Rechten, mit Ausnahme seiner eigenen
Leute daselbst, an das Kloster Frauenalb –- unter Abt Johannes –-
um 63 Pfund Heller. Zeuge ist Heinrich miles dictus Troscheler,
sein Schwager. (Gesch. des Ob.-Rh. 16,401). –- 1304 ist Heinrich
von Riepur Zeuge, als Jakob von Durmersheim urkundet, daß der
Ritter Fritzmann von Durmersheim seiner Ehefrau 10 Mark lötiges
Silber auf seinen Hof Elchesheim angewiesen habe, so daß sie die
Hälfte des Ertrages von diesem Hof erhalte. – 1309 war derselbe
Heinrich von Rietbüre, Ritter, einer der Bürgen für Eberlin von Windeck,
als dieser 1309 dem Markgrafen Rudolf dem Älteren von Baden die
Stadt Stollhofen und die Dörfer Sellingen und Hügelsheim um
1350 Mark Silbers verkaufte. (G.-L.-A.) – 1313, 21. Dezember ist
der von Rietburer Zeuge, als Rudolf III., der alte Markgraf von Baden,
die Streitigkeiten zwischen dem Kloster Herrenalb und den Gemeinden
Oetigheim und Bietigheim wegen der Waidgerechtigkeit des Ziegelhofes
schlichtete. – 1318 versöhnt sich Markgraf Rudolf von Baden
mit der Stadt Straßburg wegen des Schadens, den der von Rietburc
ihr getan hat und der der Frau Margarete von Elsaz an ihrem Hause
zu Staufenberg geschehen war. (Schöpflin, Alsatia diplomatica).
Ritter Heinrich hinterließ zwei Söhne, von denen der älteste, Heinrich, die Stammburg mit der zugehörigen Herrschaft erbte, während sein Bruder Arnold anderweitig versorgt wurde. Beide