Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 2/019

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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stösst man in den Lehens-Protocollen auf Verhandlungen, betreffend 6000 Goldgulden, die Adam von Galen zu Muchhausen dem Herrn Melchior vorgeschossen. Da seit sechs Jahren keine Zinsen gezahlt worden, so erlangte der Creditor im J. 1574 Immission[1] in die Herrlichkeit Benesis, die inzwischen in den Besitz der von Johan von Scharffenstein genannt Pfeill hinterlassenen minderjährigen Kinder, Catha­rina und Johan, gekommen war. Ihr Vormünder Herman Wiltforst hat sich mit Adam von Galen verglichen, und dem­selben den Rückstand mit 1800 Goldgulden erlegt.

Nach erlangter Grossjährigkeit, am 14. Februar 1577 ist dem Jüngern Johan von Scharffenstein genannt Pfeill, in der Folge gleichfalls Bürgermeister, vom Gerichte gehuldigt worden. Nach seinem 1619 erfolgten Tode geht die Herr­lichkeit über auf seinen Sohn Gerhard von Pfeill, der eben­falls Bürgermeister geworden, und mit seiner Gattin Anna von Rottkirchen zu Morcken zwei Söhne gezeugt hat: Johan Constantin und Gerhard Gereon. Nach Gerhards Tode stellt sich das Lehensherrliche Verhältniss in den Protocollen also heraus: Im J. 1644 fungiren als Grund- und Lehensherren die beiden genannten Söhne; dann die Mutter und ihr älterer Sohn; seit 1649 der ältere Sohn; seit etwa 1664 bis etwa 1672 der jüngere Sohn, und nun wieder der ältere Sohn.

Johan Constantin von Scharffenstein genannt Pfeill Herr zu Bell und Benesis, auch Stimm-Meister und Colonel, ge­storben am 26. November 1678, hatte mit seiner Gattin Maria Gertrud von Lützerode vier Kinder: Anna Maria, Maria Constantia, Maria Gertrud und Gereon Constantin, denen Freiherr von Lützerode zu Rath als Vormund ange­ordnet war. In der Theilung 1684 ist die Herrlichkeit Be­nesis der jüngsten Tochter Maria Gertrud anerfallen. Die­selbe hat in der Folge den Freiherrn Carl Ferdinand von Bois zu Hembach geheirathet, und erscheinen diese Ehe­gatten als Erb-Grund-Lehen Herr und Frau bis 1697, wo sie am 21. May die Herrlichkeit ihrem Bruder und Schwager Gereon Constantin von Scharffenstein genannt Pfeill über­tragen. Dieser ist den 18. August 1714 mit Tod abgegangen.[2]


  1. GenWiki-Red.: gerichtliche Einsetzung, Einweisung; siehe Eintrag Immission. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 833. Digitalisat auf Zeno.org (07.03.2011)
  2. Zwei von seinen Töchtern, Maria Ferdinanda Philippina Marga­retha und Maria Johanna Francisca Constantia von Pfeill, haben im J. 1713 im Kloster zu den Ursulinen in Cöln Profess gethan.