Richard Glande (Stammeshäuptling)

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Glands, der Trost war der Anführer der Samländer im Großen Freiheitskampf der Prūsai, der von 1260-1274 dauerte. Über sein Leben ist nichts bekannt, außer dass er von den Samländern zum Anführer gewählt wurde. Die Prūsai kannten keinen Adel. Der Häuptling wurde lediglich für einen einzigen Feldzug von den Alten unter der Leitung des Kriwis gewählt. Der Kriwis war der oberste heidnische Priester und zugleich ein politischer Berater, der in einem Romowe regierte. Ihm stand ein Drittel jeder Kriegsbeute zum Unterhalt des Romowe zu. Da die Freiheitskämpfe sehr lange dauerten, und die Verluste zu groß waren, blieb es nicht aus, dass die gewählten Häuptlinge länger Dienst tun mussten.

Da Glands auf den Namen Richard getauft wurde, ist davon auszugehen, dass er zu den prussischen Knaben gehörte, die von den Ordensrittern geraubt und zur Ausbildung nach Magdeburg geschickt worden waren. Diese Knaben wurden zwar herabsetzend behandelt, wurden jedoch bevorzugt gegen die eigenen Leute eingesetzt. Sie hatten Hand- und Spanndienste zu leisten, mussten Burgen bauen und befestigen, beobachteten Gewalttätigkeiten der Ritter wie Pfändung der Kinder und Geiselnahmen. Sie erlebten die Kreuzritter als verheerende, brennend und plündernd durchs Land ziehende Horde. Sie sahen die Verwüstung der Felder, das Verschleppen der Frauen und Kinder in die Sklaverei, die Hungersnot ihrer eigenen Leute, die Vergabe des Landes an deutsche Neusiedler, und sie hatten selbst Angehörige verloren.

Glands und all die anderen jungen Männer kannten sich in der Kampfführung der Kreuzritter bestens aus, waren sie doch von jenen selbst darin ausgebildet den Prūsai zu schaden. Nun wendete sich das Blatt gegen die Ritter.

Glands wurde -letztlich ausgelaugt- von einem Speer getroffen und fiel. Auch sein Vertreter Swayno fiel. So ergaben sich die Samländer 1265 entmutigt als erster prussischer Stamm.


Samland