Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938/Imsweiler
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Imsweiler
Imsweiler verdankt seinen Namen und Dasein einer alten Burg, welche östlich vom Dorf auf einer steilen Anhöhe lag. Sie war eine der ältesten der Gegend und gehörte den Grafen von Luxenburg, welche sie an ihre Vasallen vergaben, die davon den Namen führten. Einen solchen führte beim Jahre 1112 das Saalbuch der Abtei Eberbach als "Freier von Imzisweilre" auf. Er war jedenfalls der Vater jenes Gottfried von Imzisweilre, der mit des Mainzer Stadtkämmereres Embricho Tochter Bertha verheiratet war. Gottfried starb 1155 kinderlos, und das Schloß Imsweiler fiel wieder an das luxemburgische Haus. Von den anderen, die noch ihren Namen dieser Burg entlehnten, finden wir Heinrich von Imsweiler um 1270 und dann Reinfried und Albrecht von Imsweiler als Burgmänner zu Alzen und Ruprechtseck. Die Gräfin Irmeswinde von Luxenburg belehnte 1242 Werner IV. von Bolandenmit dieser Burg. Der Raugraf, Herr zu Neuenbaumburg, und seine Erben, Heinrich und Gottfried, verkauften 1333 die Hälfte des Schlosses und Dorfes Imsweiler an den Erzbischof Balduin zu Trier, und Philipp von Bolanden stattete seine Tochter Anna, als sie den Raugrafen Philipp von Alten- und Neuenbaumburg heiratete, mit drei Teilen daran aus. In einer Fehde mit dem Bischof von Speyer ward dieser Philipp gefangen. Am 20.9.1351 kam zwischen beiden eine Sühne zustande, wobei der Raugraf dem Bischof die Burg als Lösegeld überließ.
So wechselte die Burg noch öfters ohre Besitzer. Als Kurfürst Friedrich I. dem Raugrafen Otto 1456 alle Lehen, samt dem Eigentum der verpfändeten Schlösser, kurz alle seine Habe um 4000 fl. abkaufte, ward bedungen, daß der Raugraf im Schlosse Imsweiler auf seine Kosten wohnen und dasselbe unterhalten müsse, nach seinem Tode es aber der Pfalz erblich anheimfallen soll. Friedrich I. gab 1470 Imsweiler nebst Rockenhausen Wirich von Dhaun und Oberstein auf Lebenszeit. Hierauf scheint das Lehen an die Herren von Flörsheim gekommen zu sein.
Die Burg wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von den Franzosen zerstört. Dagegen stand noch 1787 in dem Dorfe selbst das sogenannte Schlößlein, das ein Kamewralhof der Herren Schmidburg und von Flörsheim war.