Saknus (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Ostpreußen, Memelland

Hinweis auf einen abgeschieden liegenden Wohnplatz, möglicherweise in einem schaktarpgefährdeten Gebiet (z.B. Memeldelta, Elchniederung). Auch Hinweis auf Pflanzen und Heuwiesenwirtschaft.

  • baltisch „sak“ = Ast, Forke
  • prußisch „saka“ = Zweig
  • lettisch „sak“ = Verästelung, Flussgabel
  • prußisch „„šokis, schokis, schaks“ = Gras (grünes frisch gemähtes)
  • preußisch-litauisch „„šake“ = Mörsenmau, Sadebaum (bot. juniperus sabina), Bärlapp, Wolfslöwenfuß (bot. lycopodium clavatum)
  • preußisch-litauisch „šaka“ =

a) Ast, Zweig, Nebentrieb b) Gabel, Ende des Geweihs, Zinke einer Forke

  • „šakalys“ = Splitter, Span, Scheit (bei Orten die Abgeschiedenheit)


Landeskunde: Bei einsetzendem Frost oder bei Schneeschmelze kam es auf dem Memeler Seetief zu Stauungen, dem berüchtigten Schacktarp. In dieser Zeit ist das Neueis zu schwach einen Menschen oder Schlitten zu tragen, aber zu stark um einen Kahn passieren zu lassen. Die Bewohner des Memel-Deltas waren dann gänzlich von der Außenwelt abgeschnitten, das Vieh musste durch Aufbrücken vor dem Erfrieren und Ertrinken bewahrt werden. Starb jemand, so musste die Leiche solange im Haus behalten werden, bis der Weg zum Friedhof irgendwie gangbar wurde. Es wird berichtet, dass auch ganze Wiesen und Äcker, teilweise mit Gebäuden darauf, vom Wasser mitgerissen wurden und aufs Haff trieben.

  • preußisch-litauisch "šaktarpis" =

1. Zwischenraum zwischen den Zinken einer Harke 2. Zwischenraum zwischen zwei Ästen (z.B. zwischen den Brettern eines Knüppeldamms) 3. Zwischenraum zwischen zwei Flussarmen 4. Inseldasein, Abgeschnittensein, hervorgerufen durch schwachen Frost oder Eisschmelze

Varianten des Namens

  • Schaks, Schaksat, Schacknatis, Schackpreugsch, Schackumpreugsch


Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Ortsnamen:

  • Schakulaucken (1685), Schakaulack Kreis Labiau Kirchspiel Legitten
  • Schackeln (1736), Mittenbach (1938 ), Amt Uschpiaunen Kreis Pillkallen/ Schloßberg
  • Schackeln (1736), Amt Loebegallen Kreis Pillkallen/ Schloßberg
  • Schackeln (1736), Amt Tollmingkehmen Kreis Goldap
  • Schackeln-Gedwillen (1736), Amt Ballgarden Kreis Tilsit-Ragnit-Niederung
  • Schakeningken (1736), Amt Baubeln Kreis Tilsit
  • Schakumehlen (1736), Wildhorst (1938 ), Amt Buylien Kreis Gumbinnen
  • Schakummen (1736), Eichkamp (1938 ), Amt Tollmingkehmen Kreis Goldap
  • Groß und Klein Schakuhnen (1736), Schakendorf (1938 ), Amt Ruß Memelland
  • Schakumischken oder Kubillehlen (1736), Amt Waldaukadel Kreis Goldap-Stallupönen/ Ebenrode
  • Skakai in Litauen

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Saknus</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Saknus.

Daten aus GedBas

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Saknus


Weblinks

Familienforscher