Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/119

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  2. Band  |  3. Band  |  4. Band
1. Band  |  Inhalt des 1. Bandes
<<<Vorherige Seite
[118]
Nächste Seite>>>
[120]
SH-Kirchengeschichte-1.djvu
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


der so manche seiner Nachfolger erfüllte. Demuth war seines Lebens Krone. Er begehrte nicht für einen Wunderthäter gehalten zu werden. „Wäre ich würdig ein Zeichen von Gott zu erlangen,“ sprach er, „so würde ich bitten, daß Er mir das Eine gewähre, mich durch seine Gnade zu einem guten Menschen zu machen.“ Ein schönes Zeugniß gab ihm der ältere Erich, als er ihn dem König Olav von Schweden empfahl. Er habe in seinem Leben nie einen so guten Menschen gesehen und bei keinem so große Treue gefunden.

Uebrigens muß Ansgar nach seiner Zeit beurtheilt werden. Man thut Unrecht ihm das zur Last zu legen, was in der ganzen Denkweise seines Zeitalters begründet war. Dahin gehört namentlich die übergroße Werthschätzung der Reliquien.

________________


VII.

Schicksale des Christenthums nach Ansgars Tode bis auf Adeldag.

Ansgarius fand einen würdigen Nachfolger an seinem Schüler und Freund Rembert ,[1] der bisher der Kirche zu Ripen vorgestanden hatte. Er war bei dem Tode Ansgars zu Bremen gegenwärtig und ward schon am folgenden Tage, den 4. Febr. 865, an welchem Ansgars Leichnam bestattet wurde, von der Geistlichkeit und dem Volk einhellig erwählt, demnächst auch vom Kaiser bestätigt und empfing im December selbigen Jahrs vom Papst Nikolaus I. das Pallium, sowie er später von dessen Nachfolger Adrian II. 871 die Würde eines päpstlichen Legaten bei den nordischen Völkerschaften erhielt. Zu seinem erzbischöflichen Amte ward er von dem Erzbischof


  1. P. F. A. Hammerich, commentatio de Remberto, archiepiscopo Hamburgo-Bremensi. Hafniae 1834. Es ist zu beklagen, daß der Verfasser die gefälschten Corveyschen Quellen noch als ächt behandelt, vgl. K. Maurer a. a. O. S. 38. Karl Koppmann, der Erzbischof Rimbert von Hamburg. In den Jahrbüchern für die Landeskunde X. H. 1.