Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/222
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
Register | 2. Band | 3. Band | 4. Band | |
1. Band | Inhalt des 1. Bandes | |
<<<Vorherige Seite [221] |
Nächste Seite>>> [223] |
korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Thatsachen der evangelischen Geschichte, insofern die Abbildungen sich auf Christum bezogen. Der Kreis der eigentlichen Lehre aber war wohl ein sehr enggemessener und beschränkte sich höchstens auf das apostolische Glaubensbekenntniß (das Credo) und das Vaterunser, und was daran sich etwa anknüpfen ließ. Auch selbst diese Kenntniß blieb sehr unvollkommen. Ein merkwürdiges Exempel davon finden wir in der Färöer Sage .[1] Sigmund Brestersens Sohnessohn, Sigmund Leifs Sohn wird von Thrand erzogen. Als er 9 Jahre alt war, fragt die Mutter, Thora, was Thrand ihn gelehrt habe. Er sagt Paternoster und Credo. Aber Thrands Credo lautete: „Allein gehe ich nicht aus; vier folgen mir: fünf Gottesengel. Gebete für mich trage ich, Gebete vor Christus; sieben Psalmen singe ich: sorge Gott für mein Bestes.“ Oder etwas anders :[2] „Gegeben sind gute Engel: nicht gehe ich alleine aus; meinen Füßen folgen fünf Gottes Engel. Bete ich für mich Gebete, tragen sie sie vor Christus. Singe ich sieben Psalmen, sorgt Gott für meine Seele.“ Thora spricht mit Thrand darüber. Er antwortet ihr: „Es ist, wie du weißt so, daß Christus zwölf Schüler hatte oder mehr, und jeder von ihnen brauchte sein Credo; nun habe ich auch mein Credo, und du hast das, welches du gelernt, und es sind viele Credos, und sie brauchen nicht gleich zu sein, um richtig zu sein.“ Darüber sprachen sie nun nicht weiter. Es war dies ums Jahr 1035. In Thrands Antwort klingt die Sage durch, daß das apostolische Symbolum dadurch entstanden sei, daß von den zwölf Aposteln dazu jeder etwas hergegeben habe .[3]</ref> — In den Nordischen
- ↑ Faereyinga Saga, edidit C. C. Rafn, Hafn. 1832. p. 257.
- ↑ Daselbst Vorrede IV. Es scheint diese andere Gestaltung der Verse, die im Färöischen Dialect sich finden, genauer.
- ↑ Darauf beziehen sich die alten Verse, welche man hat, die indessen erst in einer Handschrift aus dem 14. oder 15. Jahrhundert vorkommen (s. Mone Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit, 4. Jahrg. 1835. 1. Heft. S. 71). Articuli fidei bis sex sunt corde tenendi quos Christi socii docuerunt dogmate pleni. „Credo Deum patrem.“ Petrus inquit, „cuncta creantem.“ Andreas dixit: „Ego credo Deum fore Christum.“ „Conceptum, natum“ Jacobus; „passumque“ Johannes; „Infera,“ Philippus, „fregit“, Thomasque: „revixit.“ „Scandet“ Bartholomeus; „venit censere“ Matthaeus. „Pneuma“minor Jacobus; Simon: „peccata remittit.“ „Restituit,“ Judas, „carnem,“ „vitamque“ Matthias.