Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/245
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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aber auch eben noch nicht, nur die damit nothwendig verbundene Unterwerfung unter die Kirchengebote. Alles Weitere mußte vor der Hand noch der Zukunft überlassen bleiben.
Wie wenig übrigens das Christenthnm noch auf das Innere derer, die demselben sich zugethan erklärt hatten, wirkte, läßt sich im Allgemeinen denken, und es möge genügen, nur Ein Exempel davon anzuführen aus Olav des Heiligen Saga. Wenn er in England war, ging er jeden Morgen zur Kirche sobald geläutet wurde, und blieb andächtig im Gebete bis der Gottesdienst zu Ende war, während man auf Knud den Großen sehr oft warten mußte. Dabei aber brannte und heerte er mit seinen Genossen rings umher an allen Küsten. Erst als er einmal an der Irländischen Küste heerte, und eine starke Ebbe eintrat, so daß seine Schiffe auf dem Grunde lagen, als die Irländer, dies benutzend, zahlreich gegen ihn anrückten, und er keinen Ausweg mehr sah, da sprach er zu den Seinigen: „Es scheint mir das Beste, daß wir dem allmächtigen Gott ein Gelübde thun, und ihn bitten uns seine Hülfe zu verleihen; aber dieses unser Gelübde soll darin bestehen, daß wir in Zukunft weniger Grausamkeit und Kriegerwildheit als bisher beweisen wollen.“ Die Häuptlinge sagten, daß sie das Gelübde leisten wollten, welches er als das beste ansähe. Darauf sprach der König laut das Gelübde aus, und fiel auf die Kniee mit seinem Heer. Und Gott hörte seine Bitte, und durch seine Barmherzigkeit stieg das Meer mit Einemmal so schnell an der Küste, daß alle Schiffe flott wurden, noch ehe der König sein Gebet beendigt hatte. Da bestieg der König sein Schiff und zog seines Weges .[1] Wie weit das Gelübde gehalten worden, und ob von Allen, ist schwer zu sagen.
Vornehmlich liegt uns das Leben der Könige und Fürsten vor; daß darin, auch wenn sie für Einführung des Christenthums und Gründung der Kirche bemüht waren, keinesweges immer die Durchdringung vom christlichen Geiste sich zeigte, ist gehörigen Orts mehrfach bemerkt. Daß die Häuptlinge und die Großen des Landes, wenn die Fürsten Eifer für die Kirche bewiesen, sich ihnen meistens darin anschlossen, wenigstens nicht geradezu widerstrebten, war in den Verhältnissen begründet. Und am Ende mußten die Widerstrebenden zur Einsicht kommen, daß gegen die Kirche Partei zu
- ↑ Oldnordiske Sagaer 4. Bd. 1. Thl. S. 60. 61.